Finanzen

Neuer US-Börsenindex zeigt nur Firmen mit „katholischen Werten“

Lesezeit: 1 min
23.08.2015 02:43
Die Rating-Agentur Standards & Poor’s stellte einen neuen Aktien-Index vor, der sich an „katholischen Werten“ orientiert. Dort werden weder die Pharmariesen Merck und Pfizer noch der Rüstungskonzern Boeing abgebildet. Dafür sind die großen Energiekonzerne enthalten, obwohl der Papst sich kürzlich gegen fossile Brennstoffe aussprach.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die US-Ratingagentur Standards & Poor’s (S&P) stellte am Mittwoch den neuen „S&P 500 Catholic Values Index” vor. Der neue Börsenindex soll sich an Vorgaben der katholischen US-Bischofskonferenz zum sozial verantwortungsvollen Investieren orientiert. Der Index bildet etwa 90 Prozent der 500 größten US-börsennotierten Unternehmen ab. Firmen, die nicht vereinbar mit „katholischen Werten“ sind, werden in dem Index jedoch nicht berücksichtigt. Das Investmentunternehmen Global X plant in Kürze einen Fonds aufzulegen, der sich an dem Index orientiert.

„Nachhaltigkeitsthemen repräsentieren einen der wichtigsten Kosten- Umsatztreiber in der modernen Unternehmenswelt“, sagte Julia Kochetygova von S&P Dow Jones Indeces in einer Stellungnahme.

Nicht berücksichtig werden in dem neuen Index etwa Unternehmen, die chemische, biologische oder nukleare Waffen sowie Landminen oder Streubomben herstellen, wie Business Insider berichtet. Weitere Ausschlusskriterien sind Pornographie, der Einsatz von Kinderarbeit und Geschäfte im Zusammenhang mit Stammzellenforschung, Abtreibungen oder Verhütungsmitteln. Die Pharmariesen Pfizer und Merck sind demnach ebenso von dem Index ausgeschlossen wie der Rüstungshersteller Boeing.

Dagegen werden Rüstungsunternehmen, die weniger als die Hälfte ihres Umsatzes mit der Produktion konventioneller Waffen verdienen, im Index abgebildet. Ebenfalls repräsentiert sind Energiekonzerne, die hauptsächlich in fossile Brennstoffe investieren. Dies verwundert insofern, da Papst Franziskus erst kürzlich in einem Schreiben an alle katholischen Bischöfe festhielt, dass „hochgradig verschmutzende fossile Brennstoffe progressiv und ohne Verzögerung ersetzt werden müssen“.


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Panorama
Panorama Migration, Terrorgefahr und Krieg: Die größten Sorgen der EU-Bürger
24.11.2024

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine wird von Menschen in Osteuropa als ernste Bedrohung wahrgenommen. Doch betrachtet man die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Jahresgutachten der Wirtschaftsweisen: Wo die Probleme in Deutschland liegen und was passieren muss
24.11.2024

In Deutschland gab es in den vergangenen Jahren größere Versäumnisse, sowohl in der Politik als auch in der Wirtschaft, die das Wachstum...

DWN
Politik
Politik Kommt die Wegzugsbesteuerung für deutsche Fondsanleger? Neues Hindernis gegen die Abwanderung ins Ausland beschlossen
23.11.2024

Eine geplante Wegzugsbesteuerung bei Investmentfonds soll zunehmende Abwanderung von Geld und Fachkräften aus Deutschland stoppen! Wie die...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
23.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenz von HH2E: Rückschlag für Habecks Energiewende - Wasserstoffprojekte in Sachsen in Gefahr
23.11.2024

Der Wasserstoff-Spezialist HH2E hat Insolvenz angemeldet, die Finanzierung durch ein britisches Private-Equity-Unternehmen ist gestoppt....

DWN
Panorama
Panorama 2050: Was erwartet Kinder in der Zukunft?
23.11.2024

Klimawandel, technologische Entwicklungen und demografische Veränderungen werden das Aufwachsen von Kindern in der Zukunft prägen, so die...

DWN
Technologie
Technologie Elektrifizierung: Wind und Solar boomen, doch Kohle bleibt der weltweit bedeutendste Energieträger
23.11.2024

Der Ausbau emissionsfreier Energieerzeugungskapazitäten schreitet in Rekordtempo voran. Doch auch die Nutzung von Kohle zur Stromerzeugung...

DWN
Panorama
Panorama Plastikmüll bekämpfen: UN-Abkommen soll globale Umweltverschmutzung eindämmen
23.11.2024

Plastikmüll ist eine wachsende Gefahr für Umwelt und Meere. Forschende aus den USA zeigen, wie vier Maßnahmen den falsch entsorgten...