Die US-Ratingagentur Standards & Poor’s (S&P) stellte am Mittwoch den neuen „S&P 500 Catholic Values Index” vor. Der neue Börsenindex soll sich an Vorgaben der katholischen US-Bischofskonferenz zum sozial verantwortungsvollen Investieren orientiert. Der Index bildet etwa 90 Prozent der 500 größten US-börsennotierten Unternehmen ab. Firmen, die nicht vereinbar mit „katholischen Werten“ sind, werden in dem Index jedoch nicht berücksichtigt. Das Investmentunternehmen Global X plant in Kürze einen Fonds aufzulegen, der sich an dem Index orientiert.
„Nachhaltigkeitsthemen repräsentieren einen der wichtigsten Kosten- Umsatztreiber in der modernen Unternehmenswelt“, sagte Julia Kochetygova von S&P Dow Jones Indeces in einer Stellungnahme.
Nicht berücksichtig werden in dem neuen Index etwa Unternehmen, die chemische, biologische oder nukleare Waffen sowie Landminen oder Streubomben herstellen, wie Business Insider berichtet. Weitere Ausschlusskriterien sind Pornographie, der Einsatz von Kinderarbeit und Geschäfte im Zusammenhang mit Stammzellenforschung, Abtreibungen oder Verhütungsmitteln. Die Pharmariesen Pfizer und Merck sind demnach ebenso von dem Index ausgeschlossen wie der Rüstungshersteller Boeing.
Dagegen werden Rüstungsunternehmen, die weniger als die Hälfte ihres Umsatzes mit der Produktion konventioneller Waffen verdienen, im Index abgebildet. Ebenfalls repräsentiert sind Energiekonzerne, die hauptsächlich in fossile Brennstoffe investieren. Dies verwundert insofern, da Papst Franziskus erst kürzlich in einem Schreiben an alle katholischen Bischöfe festhielt, dass „hochgradig verschmutzende fossile Brennstoffe progressiv und ohne Verzögerung ersetzt werden müssen“.