Finanzen

Investor Gartman zum Crash: Jetzt kämpfen wir alle ums Überleben

Lesezeit: 2 min
25.08.2015 00:34
Der US-Investor Dennis Gartman sieht den Crash als den Anfang weiterer Verwerfungen. Es gehe ums nackte Überleben, niemand dürfe in dieser Situation versuchen, besonders mutig zu spekulieren. Auch andere Investoren sind sehr skeptisch. Die Fed versucht dagegen, die Gemüter zu beruhigen.
Investor Gartman zum Crash: Jetzt kämpfen wir alle ums Überleben

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Dennis Gartman sieht das Ende des Crashs noch nicht gekommen. In einer Notiz an seine Kunden schreibt Gartman: „Wir sollten heute alle im Überlebens-Modus sein. Es besteht kein Grund, irgendeine andere Maßnahme zu ergreifen als Liquidität aufzutreiben, wo es notwendig ist, damit wir diese chaotische Situation überleben. Es gibt in den Märkten nur eine Sorge: die nach dem Überleben des eigenen Unternehmens. Alle Unternehmen kämpfen darum, und sie werden alles tun, um dieses Überleben sicherzustellen. Das Überleben ist das einzige, was zählt. Alles andere ist zweitrangig, selbst, wenn das bedeutet, dass wir mit wesentlich weniger Liquidität überleben, als wir sie noch Mitte der vergangenen Woche hatten. Es ist nicht die Zeit, besonderen Mut zu zeigen: Werden Sie kleiner, werden Sie liquide, bringen Sie sich in Sicherheit. Das wird alles sehr schmutzig und wir können nur hoffen, dass es nicht schlimmer wird.“

Auch Marc Faber glaubt nicht, dass die Lage ausgestanden ist. In einem Podcast (am Ende des Artikels) für Chris Martenson sagt Faber, es wäre unlogisch zu glauben, dass die Rohstoffpreise abstürzen, wenn mit der Wirtschaft alles in Ordnung wäre.

Bridgewater Capital schreibt, wie Larry Summers, die erwartete Zinserhöhung ab und erwartet statt dessen eine neue Geld-Schwemme zur Rettung der Märkte – QE4. Bridgewater schreibt, alle Zeichen deuteten darauf hin, dass sich die Märkte am Ende eines langen Schulden-Zyklus befinden. Ein solcher Zyklus endet in der Regel mit einem Crash.

Die Fed dagegen versucht, die Gemüter zu beruhigen: Die US-Notenbank wird nach Einschätzung des Fed-Chefs von Atlanta, Dennis Lockhart, vermutlich „irgendwann im Laufe dieses Jahres“ mit einer Erhöhung der Zinsen beginnen. Es werde eine schrittweise Normalisierung der Geldpolitik geben, sagte Lockhart am Montag in Berkeley in Kalifornien in einer vorab verbreiteten Rede für ein Forum zur Rentenfinanzierung in den USA. Insgesamt würden die Zinsen für einige Zeit eher niedrig bleiben. Wie sich das Wirtschaftswachstum entwickle, sei angesichts des starken Dollars und der niedrigen Ölpreise schwer zu prognostizieren.

Lockhart gilt als eines der Fed-Mitglieder, die damit rechnen, dass eine erste Zinserhöhung bereits bei der Fed-Sitzung im kommenden Monat beschlossen wird. Vor zwei Wochen hatte Lockhart gesagt, der Zeitpunkt für steigende Zinsen sei nah. Seine Äußerungen an diesem Montag könnten allerdings darauf hindeuten, dass er von dieser Einschätzung etwas abgerückt ist.

Doch auch Lockhart ist offenkundig nicht unbeeindruckt vom Crash - dessen Hauptproblem er in den Folgen des Rohstoff-Schocks sieht. „Gegenwärtig machen es Entwicklungen wie die Aufwertung des Dollar, die Entwertung der chinesischen Währung und der weitere Ölpreisverfall schwierig, die Wirtschaftsentwicklung vorauszusagen“, sagte er.

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