Ein Roboterhersteller ließ einen menschlichen Schwertmeister in einem Wettkampf gegen einen Roboter antreten. Was Präzision und Geschwindigkeit angeht, kommen Menschen nicht mehr gegen die Technik an.
Eindrucksvoll bewiesen hat das erst kürzlich ein japanischer Hersteller von Robotern für die Industrie. Wie es bei Nerdist zu lesen ist, ließen sie Isao Machii in verschiedenen Aufgaben gegen einen mit einem japanischen Langschwert bewaffneten Roboter antreten.
Machii ist Meister der Iaido-Schwertkunst. Außerdem hat er sich einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde gesichert, indem er für 1.000 Schwerthiebe gerade einmal 36 Minuten brauchte. Auf Youtube findet sich auch ein Video, in dem er eine winzige Plastikkugel in der Luft zerteilt, die mit über 300 km/h auf in gefeuert wird.
Keine leichte Aufgabe also für die Roboterbauer. MOTOMAN MH-24 heißt Machiis Gegner in dem ungleichen Duell antreten. Der MH-24 ist ein Hochgeschwindigkeitsroboter, der sonst zur industriellen Fertigung in Fabriken eingesetzt wird. Dort baut er beispielsweise Fahrzeuge zusammen oder verpackt fertige Teile.
Für den Vergleich haben die Entwickler ihm die Bewegungsabläufe von Isao Machii beigebracht. Dazu zeichneten sie die Bewegungsabläufe des Schwertmeisters auf und scannten sie im Motion Capture Verfahren, das beispielsweise auch bei der Entwicklung von Computerspielen oder Spezialeffekten genutzt wird. Die Ingenieure konnten so auch die kleinste Bewegung am Schwert registrieren und analysieren.
Die gewonnenen Daten wurden ausgewertet und dem Roboter die Bewegungsabläufe seines Meisters beigebracht. Er wurde also in die Lage versetzt, den Samurai exakt zu kopieren. Dann waren sie so weit, die beiden gegeneinander antreten zu lassen. Natürlich nicht im Kampf Mensch gegen Maschine sondern in einigen Vergleichstests.
Dabei sollten beide eine Reihe von verschiedenen Schnitten an Bambusrollen, Früchten und Rosenblüten durchführen. Beide hatten mit den Aufgaben keinerlei Probleme und konnten die Aufgaben mit hoher Präzision und Kraft lösen. Wenngleich dem Roboter mehr Präzision abverlangt wurde, da man ihm mehrere Früchte schneiden ließ, oder man ihm statt einer Zitrone nur eine Bohne als Ziel gab.
Die finale Aufgabe bestand darin, 1.000 Schnitte in möglichst kurzer Zeit durchzuführen. Dabei kamen die wahren Stärken des Roboters zum Vorschein. Auch nach 1.000 Wiederholungen wird die Maschine nicht müde. Die Präzision ist bei jedem Treffer gleich hoch. Dem Menschen hingegen sind Grenzen gesetzt, was Ausdauer und Präzision angeht. Glück für Machii also, dass sein Rekord nur durch menschliche Herausforderer gebrochen werden kann.
Der Weltrekordhalter in dieser Aufgabe, meisterte die 1.000 Schläge ebenso wie sein mechanischer Widersacher mit Bravour. Allerdings konnte man dem Rekordhalter seine Erschöpfung deutlich ansehen. Von den Anstrengungen sichtlich gezeichnet und tropfnass vom Schweiß endet der kurze Spot mit einer Verneigung zwischen Meister und Schüler.
Das Video wurde von Yaskawa, dem Hersteller des Roboters, anlässlich des 100-jährigen Firmenjubiläums gedreht und veröffentlicht. Auch wenn es sich um eine Marketingaktion handelt zeigt das Video eindrucksvoll, wie fortgeschritten und flexibel Roboter heutzutage bereits sind.
So beeindruckend das Video auch ist, Angst vor einer Invasion durch diese Roboter muss noch niemand haben. Sie werden gebaut und programmiert, um immer wiederkehrende Arbeiten mit hoher Geschwindigkeit und Präzision zu verrichten. Selbstständig Bewegungsabläufe lernen können sie noch nicht. In einem direkten Vergleich würde der Schwertmeister also vermutlich die Oberhand behalten, solange der Kampf zeitnah entschieden wäre.