Finanzen

Ausgerechnet China soll Boeing zum Höhenflug verhelfen

Der chinesische Präsident stattet Boeing einen Besuch ab. Das könnte der amerikanischen Luftfahrtindustrie einen immensen Aufschwung bieten und den Wettkampf mit Airbus neu entfachen.
23.09.2015 18:23
Lesezeit: 1 min

Jüngste Analysen von Airbus und Boeing, wonach sich die weltweite Flotte an Passagierjets bis 2034 auf über 35.000 Stück verdoppeln werde, könnten sich schneller erfüllen. Ausgerechnet das von der Wirtschaftskrise gebeutelte China soll der Luftfahrtindustrie und damit auch den beiden größten Flugzeugherstellern in den nächsten fünf Jahren einen neuen Auftragsboom bescheren.

So sehen es jedenfalls Pläne der Regierung in Peking vor. An deren Ernsthaftigkeit ist nicht zu zweifeln. Im Rahmen eines Staatsbesuchs wird Präsident Xi Jinping diese Woche in den USA auch einen Abstecher zu Boeing nach Seattle machen. Für Boeing-Chef Dennis Muilenburg, der erst kürzlich an die Spitze des Konzers geholt wurde, dürfte der Besuch daher mehr als nur eine Handvoll neuer Orders bedeuten.

Aber auch die Amerikaner empfangen ihren Gast nicht ohne Geschenke. Seit langem schwelen Gerüchte über Pläne für den Bau einer ersten Flugzeugfertigung außerhalb der USA. So könnte künftig beim Bestseller-Modell Boeing 737 auch die Volksrepublik als Produktionsstandort zum Zuge kommen. Peking hat derweil neue Erleichterungen für den Marktzugang für Investoren aus dem Ausland beschlossen. Die Reformen sollen die feststeckenden Verhandlungen um ein chinesisches Investitionsschutzabkommen mit den USA und danach mit der EU wieder in Gang bringen. Der Blick nach China kommt für Boeing nicht von ungefähr. In den USA macht der europäische Wettbewerber und Erzrivale Airbus seit Jahren Boden gut.

***

In Kooperation mit PLATOW Medien. Seit 70 Jahren steht der Name PLATOW für unabhängige Berichte und Exklusivrecherchen aus Wirtschaft, Kapitalmarkt und Politik. Der PLATOW Brief liefert Ihnen 3x pro Woche auf je 4 Seiten aktuelle Hintergrundinformationen aus der Finanzwelt, Analysen zu den internationalen Kapitalmärkten, zur Konjunktur und zu Zinsen. Für ein 4-wöchiges Probeabonnement können Sie sich hier anmelden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Technologie
Technologie KI im Jobmarkt: Die große Lüge von der Objektivität
04.07.2025

Algorithmen sollen neutral entscheiden – doch KI entlarvt sich im Personalbereich als versteckter Türsteher: Diskriminierung,...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...