Finanzen

Commerzbank in Bedrängnis: Zu viele faule Kredite

In den kommenden drei Monaten erwartet die Commerzbank einen weiteren Rückgang des Gewinns. Die faulen Kredite zwingen die Bank außerdem zu sehr hohen Rückstellungen. Gespart soll nun bei den Privatkunden. Aus dem Kasino des Investment-Bankings möchte die Bank degegen nicht sondern veräußert lieber Vermögenswerte.
08.11.2012 16:11
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Portugal: Intellektuelle erklären Merkel zur „unerwünschten Person“

Im dritten Quartal lag der Nettogewinn der Commerzbank bei 78 Millionen Euro. Zwar ist dies besser als die 687 Millionen Euro Verlust, die die Bank im Zuge des Schuldenschnitts in Griechenland abschreiben musste, aber es nicht ausreichend. Aus diesem Grund wird sich die Commerzbank nicht ganz so stark auf das Privatkundengeschäft konzentrieren, wie ursprünglich geplant. Vielmehr soll tatsächlich an einem Teil des Investmentbankings festgehalten werden. Denn dies mache die Bank zu einem „internationalen Nischen-Player“, sagte die Commerzbank. Dort wolle sie versuchen, eine Rendite von 15 Prozent zu erreichen. Die Bank investiere in „die Entwicklung einer modernen Multi-Channel-Bank und der Flexibilität unseres Filialnetzes“, so Commerzbank-Chef Martin Blessing am Donnerstag zur FT.

Zudem will die Commerzbank in den kommenden vier Jahren 40 Prozent ihrer 160 Milliarden Euro Vermögenswerte, die nicht zum Kerngeschäft gehören, veräußern. Dies betrifft vor allem gewerbliche Immobilien und den Bereich der Schiffsfinanzierung, wo der Anteil der faulen Kredite im Zuge der Finanzkrise sehr hoch ist. Durch das langsame Wirtschaftswachtum muss die Commerzbank insgesamt höhere Rückstellungen für die faulen Kredite leisten. Allein im ersten Halbjahr umfasste die Risikovorsorge der Bank 616 Millionen Euro. „Die Risikovorsorge wird insgesamt jedoch im vierten Quartal 2012 nochmals steigen“, so die Commerzbank.

Weitere Themen

Gold: Analysten erwarten neue Höchststände

NASA will Astronauten zu Mond und Mars schicken

Spanien will staatliche Luxusimmobilien verkaufen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Rheinmetall-Aktie unter Druck: Ukraine-Gespräche belasten Rüstungswerte
11.08.2025

Die Rheinmetall-Aktie steht unter Druck – geopolitische Entwicklungen und enttäuschende Zahlen verunsichern Anleger. Wie stark könnten...

DWN
Politik
Politik Auf Tiktok für die Demokratie: Bundestag startet neue Social-Media-Offensive
11.08.2025

Der Deutsche Bundestag will seine Social-Media-Präsenz ausweiten und künftig auch auf der Plattform Tiktok aktiv sein....

DWN
Immobilien
Immobilien Mietmarkt: Wie KI Wohnen neu organisiert - und welche Start-ups Vorreiter sind
11.08.2025

Mittels KI definieren Proptechs wie Flatfind, Mr. Lodge, Nestermind und Keymatch.ai die Regeln auf dem Mietmarkt neu. Blick auf eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftsweise warnt vor Leistungskürzungen – Sozialstaat vor finanzieller Zerreißprobe
11.08.2025

Angesichts der finanziellen Schieflage von Renten-, Pflege- und Krankenversicherung warnt Wirtschaftsweise Veronika Grimm vor einer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rekord bei Firmenpleiten – immer mehr Betriebe in Not
11.08.2025

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland ist im Juli so stark gewachsen wie seit Oktober vergangenen Jahres nicht mehr. Nach...

DWN
Immobilien
Immobilien Preisschock am Immobilienmarkt: Düsseldorf auf Rekordkurs
11.08.2025

Die Erholung auf dem deutschen Immobilienmarkt hält an – und mit ihr der Preisauftrieb. Besonders in den großen Städten müssen...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs nähert sich Rekordhoch: Droht jetzt die große Wende?
11.08.2025

Der Bitcoin-Kurs startet mit Schwung in die neue Woche und rückt dem Rekordhoch wider sehr nah. Institutionelle Zuflüsse, politische...

DWN
Finanzen
Finanzen RWE-Aktie und die Grundlast-Renaissance: Warum die Aktie wieder ins strategische Depot gehört
11.08.2025

Mit der geplanten Ausschreibung von bis zu 20 Gigawatt neuer Gaskraftwerke kehrt die Grundlast in die energiepolitische Realität zurück....