Politik

Auf Tiktok für die Demokratie: Bundestag startet neue Social-Media-Offensive

Der Deutsche Bundestag will seine Social-Media-Präsenz ausweiten und künftig auch auf der Plattform Tiktok aktiv sein. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner betont die Bedeutung, dort vertreten zu sein, wo sich vor allem junge Menschen informieren – trotz vorhandener Bedenken.
11.08.2025 11:38
Lesezeit: 1 min
Auf Tiktok für die Demokratie: Bundestag startet neue Social-Media-Offensive
Ein Nutzer hält ein Smartphone mit der geöffneten TikTok-App in der Hand (Foto: dpa). Foto: Fernando Gutierrez-Juarez

Bundestag will Präsenz auf Tiktok ausbauen

Der Bundestag plant, künftig auch auf Tiktok zu kommunizieren. „Wenn es dieses Medium gibt, wäre es ziemlich unsinnig, da nicht auch über unsere Arbeit zu informieren und das Parlament darzustellen“, sagte Bundestagspräsidentin Julia Klöckner.

Tiktok sei zwar nicht unproblematisch, aber nicht verboten. „Auf dieser Plattform, an dieser digitalen Theke sind Menschen, die sich nirgendwo anders informieren.“ Gerade junge Menschen nutzten kaum noch klassische Medien wie gedruckte Zeitungen, sondern vor allem Tiktok für Informationen.

Demokratie braucht Präsenz auch in problematischen Kanälen

Klöckner räumte ein, dass auf Tiktok auch extreme Meinungen kursierten. Dennoch sei es wichtig, dort vertreten zu sein: „Wenn wir Demokratie stabilisieren wollen, müssen wir dort auch sein und ein Angebot machen.“

Der Bundestag ist bereits auf mehreren Plattformen aktiv, darunter Instagram, Youtube, Whatsapp, X (früher Twitter), Mastodon, Bluesky und Linkedin. Ziel ist es, Bürgerinnen und Bürgern vertrauenswürdige Informationsquellen über parlamentarisches Geschehen und die Arbeit des Bundestages zu bieten.

Datenschutz- und Sicherheitsbedenken bleiben bestehen

Gegen Tiktok bestehen jedoch erhebliche Sicherheitsbedenken. Das Unternehmen Bytedance mit chinesischem Gründer und Sitz in Peking steht im Verdacht, Nutzerdaten an chinesische Behörden weiterzugeben. Die Bundesbeauftragte für Datenschutz empfiehlt weiterhin, die App auf dienstlichen Geräten nicht zu verwenden.

Politik nutzt Tiktok – von AfD bis Bundesregierung

Trotz dieser Bedenken ist Tiktok für die Politik interessant, da die Plattform monatlich rund 21 Millionen Nutzer in Deutschland erreicht. Weltweit sind es mehr als 1,5 Milliarden.

Die AfD war eine der ersten Parteien mit großer Präsenz auf Tiktok, inzwischen nutzt auch die Bundesregierung die Plattform. Unter @TeamBundeskanzler beantwortet Bundeskanzler Friedrich Merz Fragen per Video – von politischen Anliegen bis hin zu unterhaltsamen Themen.

Zustimmung aus der Politik

Wolfgang Kubicki, ehemaliger Bundestagsvizepräsident, begrüßt Klöckners Engagement in den sozialen Medien. Er sieht darin eine moderne Öffentlichkeitsarbeit, die Akzeptanz für den politischen Apparat schafft. „Ich finde das toll.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Porsche-Aktie in der Analyse: Wenn der Mythos wankt und die Rendite schmilzt
29.10.2025

Porsche schreibt fast eine Milliarde Euro Verlust – und das mitten im Strukturwandel. Der Sportwagenhersteller kämpft mit schwachen...

DWN
Panorama
Panorama Digitale Krankmeldung und eAU: Rechte, Pflichten und Grenzen im Krankheitsfall
29.10.2025

Wer sich krankmeldet, steht oft vor Fragen: Wann muss ich Bescheid sagen? Was darf ich trotz Krankschreibung tun? Und welche Fehler können...

DWN
Politik
Politik Science Europe-Chefin: Wir können Trump nicht ändern, aber wir können unser Handeln ändern
29.10.2025

Datensperren in den USA, restriktive Regeln in China. „Science Europe“ fordert einen Kurswechsel. Europa muss seine technologische...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chipmangel in der deutschen Industrie verschärft sich: Wo die Ursachen liegen und warum die Folgen dramatisch sind
29.10.2025

Der zunehmende Chipmangel trifft Deutschlands Industrie empfindlich. Steigende Engpässe, geopolitische Spannungen und die Abhängigkeit...

DWN
Finanzen
Finanzen Mercedes-Benz-Aktie trotzt Gewinneinbruch: Anleger reagieren positiv auf Quartalszahlen
29.10.2025

Die Mercedes-Benz-Aktie überrascht trotz massiver Gewinnrückgänge mit steigenden Kursen. Der Autobauer kämpft mit Absatzflauten,...

DWN
Finanzen
Finanzen BASF-Aktie legt zu: Quartalszahlen besser als erwartet – neues Aktienrückkaufprogramm
29.10.2025

Die BASF-Aktie zeigt überraschende Stärke – trotz schwacher Nachfrage und globaler Unsicherheiten. Positive Quartalszahlen und ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Bank-Aktie profitiert von starken Quartalszahlen – Erträge und Gewinne über Erwartungen
29.10.2025

Die Deutsche Bank-Aktie glänzt nach starken Quartalszahlen – doch kann das Institut den Erfolg auch langfristig sichern? Rekordgewinne,...

DWN
Panorama
Panorama Aktivrente: Warum viele Ältere weiterarbeiten wollen
29.10.2025

Immer mehr ältere Menschen wollen auch im Ruhestand nicht auf Arbeit verzichten. Viele Rentner bleiben beruflich aktiv – aus Freude,...