Deutschland

Exporte schwach: Deutsche Forfait warnt vor Insolvenz

Lesezeit: 1 min
24.09.2015 16:09
Die schwache Export-Entwicklung bringt den Exportfinanzierer Deutsche Forfait in Bedrängnis. Wenn die Anleihegläubiger das Unternehmen nicht in den kommenden Tagen retten, muss die Insolvenz angemeldet werden.

Der Exportfinanzierer Deutsche Forfait ist die Lage offenbar bedrohlich. Es ist dem Unternehmen nicht gelungen, genug Eigenkapital aufzutreiben. Nun ruft das Unternehmen die Anleihegläubiger auf, das Unternehmen vor einer Insolvenz zu bewahren. Das Unternehmen teilt mit:

Bei der am 12. Juni angekündigten Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen mit Bezugsrechten der Aktionäre („Barkapitalerhöhung“) der DF Deutsche Forfait AG (Prime Standard, ISIN: DE000A14KN88) wurden insgesamt nur ca. 45% der angebotenen Aktien platziert. Per ad-hoc-Mitteilung vom 22. Juli 2015 hatte die Gesellschaft darauf hingewiesen, dass die Stärkung des Eigenkapitals damit um EUR 6,0 Mio. geringer ausgefallen ist, als im Rahmen des IDW S6-Gutachtens vorgesehen. Die Barkapitalerhöhung wird nur dann in das Handelsregister der Gesellschaft eingetragen und damit wirksam, sofern auch die Sachkapitalerhöhung („Sachkapitalerhöhung“) in das Handelsregister eingetragen wird. Die vorherige Eintragung der Sachkapitalerhöhung setzt indes eine Mindeststärkung des Eigenkapitals der Gesellschaft voraus, die im Rahmen der Barkapitalerhöhung erreicht werden sollte, aber nicht erreicht wurde.

Die Gesellschaft führt seit Juli Gespräche über Alternativen zur Schließung der Eigenkapitallücke mit den kreditgebenden Banken und Investoren. Die Gespräche haben bis heute noch nicht zu einem positiven Ergebnis geführt.

Ein wichtiger Baustein zur Kompensation des geringeren Eigenkapitalzuflusses ist zudem, dass die DF Deutsche Forfait AG einen Teilbetrag der ausstehenden Anleihe 2013/2020 mit Hilfe von Investoren zu einem noch festzulegenden Preis zurückerwirbt. Dadurch würde die Gesellschaft einen außerordentlichen Ertrag erzielen, der das Eigenkapital stärken und damit den geringeren Emissionserlös aus der Barkapitalerhöhung zum Teil ausgleichen könnte. Bis heute haben sich allerdings nicht ausreichend Anleihegläubiger der Gesellschaft gegenüber zum Verkauf ihrer Anleihen bereit erklärt.

Sofern bis Montag, 28. September 2015 nicht genügend Verkaufsangebote von Anleihegläubigern vorliegen und/oder die anhaltenden Gespräche mit Investoren bis zu diesem Tag zu keinem positiven Ergebnis geführt haben, wird die Gesellschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragen müssen.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...