Politik

Frankreich will nicht mehr als 30.000 Flüchtlinge aufnehmen

Aus französischer Sicht muss Deutschland weiter die Hauptlast der Flüchtlingskrise tragen. Paris will keinesfalls mehr als die 30.000 vereinbarten Flüchtlinge aufnehmen. Der Grund ist klar: Im August stieg die Arbeitslosigkeit in Frankreich erneut auf ein Rekord-Hoch.
25.09.2015 02:30
Lesezeit: 1 min

Die französische Regierung will nicht mehr Flüchtlinge aufnehmen als die mit den anderen EU-Ländern vereinbarten 30.000. "Es werden nicht mehr sein", sagte Ministerpräsident Manuel Valls am Donnerstag dem Fernsehsender France 2. "Wir können nicht alle, die vor der Diktatur in Syrien fliehen, in Europa willkommen heißen." Einwanderung müsse bewältigt und organisiert werden, sagte Valls. Die EU-Innenminister hatten zuletzt eine Aufteilung von 120.000 Flüchtlingen auf die Mitgliedstaaten beschlossen.

Die Arbeitslosigkeit in Frankreich ist ungeachtet aller Maßnahmen der Regierung im August auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Die Zahl der Erwerbslosen habe um 20.000 auf 3,57 Millionen zugenommen, teilte das Arbeitsministerium am Donnerstag mit. Das sei zum Vormonat ein Plus von 0,6 Prozent und zum Vorjahr von 4,6 Prozent. Seit dem Amtsantritt von Präsident Francois Hollande im Mai 2012 hat sich die Arbeitslosenzahl damit um mehr als eine halbe Million erhöht. Das Staatsoberhaupt hatte eigentlich versprochen, den Trend umzukehren. Die Regierung in Paris stützt den Arbeitsmarkt mit Milliardenprojekten insbesondere für Jugendliche und Senioren. Im Juli hatte sich die Arbeitslosenzahl noch minimal um 0,1 Prozent verglichen mit dem Vormonat verringert.

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