Die UBS und die Deutsche Bank sind zusammen mit anderen Geldhäusern wegen möglicher illegaler Absprachen im Edelmetallhandel ins Visier von Schweizer Ermittlern geraten. Die Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) verfüge über Anhaltspunkte, dass insgesamt sieben Banken möglicherweise unzulässige Absprachen im Handel mit Edelmetallen getroffen hätten, teilte die Behörde am Montag mit. Betroffen seien auch Julius Bär aus der Schweiz, die britischen Geldhäuser HSBC und Barclays sowie das US-Institut Morgan Stanley und die japanische Mitsui. Ein Weko-Sprecher sagte, die Untersuchung werde voraussichtlich 2016 oder 2017 abgeschlossen werden. Wenn die Behörde den Banken Fehlverhalten nachweisen kann, drohen ihnen Geldstrafen.
Die Weko hatte vor einigen Monaten eine Voruntersuchung zum Edelmetallhandel gestartet. Dabei hat die Behörde offenbar genug Hinweise gefunden, um eine formelle Untersuchung einzuleiten. Es bestehe der Verdacht, dass Banken Kaufs- und Verkaufspreise abgestimmt hätten, hieß es in der Mitteilung. Als Edelmetalle bezeichnet die Weko Gold, Silber, Platin und Palladium. Erstmals nannten die Wettbewerbshüter auch die von der Untersuchung betroffenen Geldhäuser.
UBS, Deutsche Bank, Morgan Stanley und HSBC wollten die Untersuchung nicht kommentieren. Ein Sprecher von Julius Bär erklärte, die Bank arbeite mit den Behörden zusammen.
Der Edelmetall-Handel steht auch im Visier von anderen Regulatoren. Zahlreiche Handelsskandale hatten Forderungen nach mehr Aufsicht und Transparenz bei der Ermittlung von Kursen und Preisen laut werden lassen. Bei einigen Edelmetallpreisen wurde inzwischen auf elektronische Systeme umgestellt, die als weniger manipulationsanfällig gelten. Die Deutsche Bank hat sich im Gegensatz zur UBS aus dem Edelmetallhandel zurückgezogen.