Lesezeit: 1 min
05.10.2015 11:39
Die US-Modekette American Apparel hat am Montag Gläubigerschutz beantragt. Das Unternehmen schreibt seit fünf Jahren Verluste. Der Marktwert schrumpfte auf 20 Millionen Dollar.
Modekette American Apparel ist pleite

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der seit Jahren rote Zahlen schreibenden US-Modekette American Apparel droht die Pleite. Am Montag meldete der 1989 gegründete Konzern Gläubigerschutz an. Zugleich kündigte er an, das Geschäft während des Umbaus weiterzubetreiben. Das lange Zeit sehr trendige Modehaus reiht sich damit ein in eine Reihe von Bekleidungsfirmen, die gegen die Insolvenz kämpfen. Die harte Konkurrenz durch den schwedischen Rivalen H&M und die spanische Inditex -Mutter Zara sowie die Kaufzurückhaltung vor allem jüngerer Konsumenten setzte jüngst auch der Kette Abercrombie & Fitch, Cache, Wet Seal sowie dem Surfmode-Anbieter Quiksilver zu. American Apparel ist mit einfarbiger Unisex-Mode und provokanten Marketing-Aktionen weltweit bekanntgeworden.

Der Bekleidungskonzern konnte sich nach eigenen Angaben mit den meisten Gläubigern einigen. Der Vereinbarung zufolge sinken die Schulden um mehr als die Hälfte auf 135 Millionen Dollar. Unter anderem stellen die Gläubiger 70 Millionen Dollar neues Kapital zur Verfügung. "Durch die Verbesserung unser Finanzkraft werden wir in der Lage sein, uns auf das Erreichen der Trendwende zu fokussieren", sagte Firmenschefin Paula Schneider.

Seit 2009 hat American Apparel keinen Gewinn mehr gemacht. Der Marktwert schrumpfte in dieser Zeit von 540 Millionen Dollar auf nunmehr etwa 20 Millionen Dollar. Zuletzt hatte das Unternehmen aus Los Angeles davor gewarnt, den laufenden Betrieb nicht aufrecht erhalten zu können. Die New Yorker Börse drohte bereits mit dem Ausschluss. Um dem entgegenzuwirken, drehte der Konzern an der Kostenschraube. Im Juli kündigten er an, in den nächsten 18 Monaten 30 Millionen Dollar einzusparen. Um dies zu realisieren, sollten auch Mitarbeiter entlassen und Läden geschlossen werden. Im März beschäftigte American Apparel noch 10.000 Menschen und betrieb weltweit fast 240 Filialen. Die Modemarke unterscheidet sich von vielen Konkurrenten auch mit dem Ansatz, nur auf dem Heimatmarkt zu produzieren.

American Apparel kämpft an zwei Fronten. Firmen-Gründer und -Chef Dov Charney, der im Dezember wegen mutmaßlichem Fehlverhalten gefeuert worden war, hat den Konzern mit mehreren Klagen überzogen - unter anderem wegen Diffamierung.

 

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neuer Habeck-Plan verstört deutsche Export-Wirtschaft
21.09.2023

Ein neuer Vorstoß aus dem Bundeswirtschaftsministerium sorgt in den Reihen der Industrie für komplettes Unverständnis. Minister Robert...

DWN
Politik
Politik Syriens Präsident Assad kehrt nach fast 20 Jahren nach China zurück
21.09.2023

Am Donnerstag ist Syriens Präsident Assad nach China gereist. Dabei geht es um den Wiederaufbau seines Landes und um Chinas wachsende...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Mineralreiche Staaten werden sich ihrer Marktmacht bewusst – doch ein Kartell ist weiterhin keine Option
21.09.2023

Wenn auch das Zeitalter der fossilen Energieträger bei weitem noch nicht abgelaufen ist, so nimmt die Bedeutung von Alternativen in...

DWN
Politik
Politik Ende der Geduld: Polen stoppt Waffenlieferungen an Ukraine
21.09.2023

Polen will die Ukraine nicht mehr mit Waffen versorgen und sich stattdessen auf die eigene Aufrüstung konzentrieren. Ist damit der Weg...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Zinspolitik verprellt europäische Aktienanleger
21.09.2023

Die Fed hat die Zinsen nicht weiter angehoben, signalisiert aber weiter einen straffen Kurs. In der Folge ist nicht nur der Dax im...

DWN
Finanzen
Finanzen Yuan überholt Dollar in Chinas Außenhandel
21.09.2023

Der Yuan baut seinen Vorsprung auf den Dollar in Chinas Außenhandel aus – Symptom strategischer Verschiebungen im globalen Handels- und...

DWN
Finanzen
Finanzen Erstmals seit 2 Jahren: Bank of England lässt Zinsen unverändert
21.09.2023

Die Bank of England hat ihre Serie von Zinserhöhungen gestoppt, nachdem die Inflation überraschend gesunken war. Die Entscheidung fiel...

DWN
Politik
Politik Steuereinnahmen steigen deutlich, aber Geld ist schon verplant
21.09.2023

Die Steuereinahmen von Bund und Ländern lagen im August knapp 9 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Doch dies ist in der Haushaltsplanung...