US-amerikanische F-16-Piloten, die von der Türkei aus starten, haben mehrfach russische Kampfflugzeuge auf dem Radar identifiziert. Die russischen Flugzeuge müssen sich dabei den US-amerikanischen auf unter 20 Meilen genähert haben, berichtet CBS. Denn nur so konnten die amerikanischen Piloten die Flugzeuge visuell auf ihren Zielkameras identifizieren.
Einer unbemannten US-Drohne sollen die russischen Kampfjets sogar noch näher gekommen sein, zitiert der Sender den Kommandeur der amerikanischen Luftangriffe. Hier betrug der Abstand nur wenige Meilen.
Bei dem Einsatz in Syrien hat Russland die Nato bereits blamiert: Der russische Außenminister Lawrow hat seinen US-Kollegen Kerry gebeten, den Russen zu sagen, wo die „Freie Syrische Armee“ sei – man habe sie nirgends in Syrien gefunden. Die Nato nennt diese Gruppe immer wieder als ihren Partner im Kampf gegen Assad.
Russland überlegt, seine Luftschläge gegen den IS auf den Irak auszudehnen. Sollte man von Bagdad um Hilfe ersucht werden, werde man eingreifen. Besonders gefährlich könnte dies für das Nato-Mitglied Türkei werden, das im Nordirak seinen Privatkrieg führt.
US-Präsident Barack Obama und Israel werden von den Russen in einem eigenen Mechanismus informiert. Daher ist eine Eskalation durch einen „Unfall“ eher unwahrscheinlich – weil weder die Führung in Washington noch die in Moskau ein Interesse daran hat. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass auf Seiten der Nato oder der Piloten oder durch einen Flugfehler gegenseitige Irritationen ausgelöst werden. Die US-Neocons polemisieren seit Tagen gegen den Einsatz der Russen - wohl auch, weil Putin den Einsatz damit begründet hatte, dass die von den USA geführte Allianz im Kampf gegen den IS gescheitert sei.
Frankreich unterstützt ausdrücklich den Kampf der Russen gegen alle Terroristen. Ob sich diese Unterstützung auch auf Kampfeinsätze im Nordirak bezieht, wird sich in den kommenden Tagen erweisen.