Auch im August kommt die deutsche Wirtschaft nicht so recht in Fahrt. So drosselten die Unternehmen ihre Produktion deutlich. Sie stellten 1,2 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Berlin mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten hingegen mit einem Anstieg von 0,2 Prozent gerechnet, nach einem Plus von revidiert 1,2 (bisher +0,7 Prozent) im Juli. Im Juli musste die deutsche Industrie den größten Auftragsrückgang seit sechs Monaten hinnehmen und auch im Monat davor war die Auftragslage nicht gut.
Angesichts der aktuellen Auftragslage wird sich dieser Trend im kommenden Monat wahrscheinlich fortsetzen. So lag der preisbereinigte Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe im August 1,8 Prozent unter der Auftragslage im Juli. „Die ungünstige Konstellation der Ferientage hat zum Produktionsrückgang deutlich beigetragen“, erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. Die Urlaubszeit ragte diesmal stärker in den August hinein als normalerweise üblich.
Viel ausschlaggebender für die Produktionsdrosselung sind jedoch die Abkühlung in China und die noch immer anhaltenden Russland-Sanktionen. Beide Märkte sind für die deutsche Industrie von erheblicher Bedeutung. Der durch die Abgas-Affäre entstandene Vertrauensverlust wird hingegen erst in den kommenden Monaten eine Rolle spielen.