Politik

Russland: Putin schlägt Syrien-Konferenz in Washington vor

Lesezeit: 1 min
14.10.2015 01:41
Russlands Präsident ist bereit, eine hochrangige Verhandlungs-Delegation nach Washington zu schicken, um mit den USA in einer Konferenz den Krieg in Syrien zu beenden. Die Delegation könnte von Premier Medwedew geleitet werden. In Syrien plant der Iran eine Offensive mit russischer Unterstützung.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Russlands Präsident Wladimir Putin will mit den USA gemeinsam eine Syrien-Konferenz abhalten, um den Krieg zu beenden. Die TASS meldet, dass es dazu bereits Gespräche zwischen den beiden Außenministern Lawrow und Kerry gäbe. Putin sagte bei einer von VTB Capital organisierten Investorenkonferenz in Moskau: „Wir sind bereit, eine hochrangige Delegation nach Washington zu schicken, die von (Premier) Dimitri Medwedew angeführt werden soll. Wir wollen alle Themen diskutieren, die zu einer Lösung für Syrien führen.“ Auch die oberste Armeeführung sollte in einer solchen Delegation vertreten sein sowie Staaten wie der Irak, die Türkei, Jordanien und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Putin sagte, dass alle Nationen die Lage ernst nehmen müssten. Es gäbe zwar verschiedene „Verdächtigungen und Anschuldigungen“ zwischen den USA und Russland, diese müssten jedoch überwunden werden.

Eine solche Konferenz war bereits zu Beginn des russischen Kampfeinsatzes in Syrien diskutiert worden. Außenminister John Kerry hatte sich offen dafür gezeigt. Die EU wollen jedoch weder die USA noch Russland am Tisch haben. Frankreich, Großbritannien und Deutschland hatten eine solche Teilnahme vorgeschlagen, sich jedoch bei den USA eine Abfuhr erteilt.

Russland hat sich offenbar auch bemüht, die UN für die Unterstützung dieses Vorschlags zu gewinnen. 

Putin kritisierte die mangelnde Kooperationsbereitschaft der US-Militärs und der Nato: Russland habe die westliche Allianz gebeten, zu sagen, welche Gebiete nicht bombardiert werden sollen. Moskau habe jedoch selbst zu dieser für die US-Verbündeten in Syrien wichtigen Frage keine Antwort erhalten. Putin sagte, er glaube, „einige unserer Partner sind verwirrt“, berichtet Bloomberg. Die EU und die Nato hatten Russlands Intervention in Syrien scharf kritisiert.

US-Präsident Barack Obama hat mit Putin über die Intervention gesprochen und in einem Interview mit „60 Minutes“ gesagt, der Versuch der USA, mit Söldnern in Syrien zum Erfolg zu kommen, sei gescheitert. Die Beseitigung der Terror-Miliz IS sei die Aufgabe für alle Staaten der internationalen Gemeinschaft.

Die syrische Armee bereitet Reuters zufolge mit der Unterstützung des Irans und der Hisbollah-Miliz eine Bodenoffensive in der Region Aleppo vor. Russland solle den Einheiten mit Luftangriffen helfen, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur am Dienstag. Demnach sind Tausende iranische Soldaten eingetroffen, um an der Seite von Einheiten des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad zu kämpfen. Die Offensive sei eine Ausweitung eines Vorstoßes in der Provinz Hama, die in der vergangenen Woche begann.

Die Provinz Aleppo wird im Moment von Regierungseinheiten, verschiedenen Rebellengruppen sowie der Extremistenmiliz Islamischer Staat beherrscht.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...

DWN
Finanzen
Finanzen Nach Trumps missglücktem Finanztrick: Stillstand der US-Regierung doch noch abgewendet
21.12.2024

Der US-Kongress hat einen drohenden Stillstand der Regierungsgeschäfte im letzten Moment abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Griechenlands Wirtschaft boomt: Erfolgreiche Steuerreformen und starke Investitionen treiben den Aufschwung
21.12.2024

Griechenlands Wirtschaft überrascht: Für 2025 erwartet das Land einen Haushaltsüberschuss von 13,5 Milliarden Euro – mehr als doppelt...

DWN
Panorama
Panorama Winterurlaub in Gefahr: Weniger Gäste in den Alpen erwartet
21.12.2024

Die Alpenregion, ein traditionell beliebtes Ziel für Wintersport und Erholung, steht in der neuen Saison vor Herausforderungen. Weniger...

DWN
Finanzen
Finanzen Quality Investing: Von der Kunst des klugen Investierens
21.12.2024

Luc Kroeze, Autor des Buches „Die Kunst des Quality Investing“, erläutert im Gespräch mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten, wie...