Die Credit Suisse will mit zwei Kapitalerhöhungen umgerechnet 6,3 Milliarden Euro einnehmen, berichtet die Financial Times. Damit sollen die vergleichsweise dünne Eigenkapitaldecke aufgepolstert und Wachstumsprojekte finanziert werden, teilte die Schweizer Bank am Mittwoch mit.
Am 19. November sollen die Aktionäre über die Kapitalerhöhungen abstimmen. Credit Suisse will bis 2017 einen Anteil des Schweizer Geschäfts an die Börse bringen. Zudem verordnet der neue Konzernchef Tidjane Thiam dem Institut eine Schrumpfkur. Bis Ende 2018 sollen umgerechnet 3,2 Milliarden Euro eingespart werden, Teile des Investmentbankings will Thiam zurückfahren.
Laurent Bakhtiari, Analyst bei der IG Bank, sagt: „Eine der größten Veränderungen in der Bank sind die enormen Wechsel im Management. Sechs symbolhafte Personen gehen und fünf neue kommen. Das ist ein Signal für eine vollständige Erneuerung an der Spitze der Bank. Strategisch ist das der einzige Zeitpunkt, zu dem Tidjane Thiam solch drastische aber nötige Maßnahmen ergreifen kann, weil er noch den Schwung des neuen CEO ausspielen kann. Es sieht nach einer dramatischen Bewegung aus, aber Thiam macht nur, was Dougan vor Jahren hätte tun sollen um den Aktienkurs zu verbessern.“
Dirk Becker, Analyst bei Keplercheuvreux, sagt: „Tidjane Thiam wurde als CEO in die Bank gebracht, um die Investmentbank zu verkleinern, in Asien zu wachsen und die Kosten besser zu kontrollieren. Mit dieser strategischen Ansage liefert er hinsichtlich aller Erwartungen, aber es gibt keinen greifbaren Durchbruch darüber hinaus.“