Politik

An Demo teilgenommen: Saudi-Arabien will jungen Mann enthaupten und kreuzigen

Saudi-Arabien will einen jungen Schiiten enthaupten und kreuzigen. Er hatte als Minderjähriger an einer Demonstration teilgenommen. Saudi-Arabien ist der wichtigste Verbündete der USA im Nahen Osten.
25.10.2015 16:46
Lesezeit: 1 min

Saudi-Arabiens oberster Gerichtshof hat trotz heftiger internationaler Kritik das Todesurteil gegen einen jungen Schiiten bestätigt. Dies teilten der Anwalt sowie die Familie des verurteilten Ali Bakir al-Nimr am Sonntag mit. Al-Nimr soll 2011 und 2012 an Demonstrationen teilgenommen haben. Damals war er minderjährig. Das mehrheitlich sunnitische Königreich wirft ihm vor, die Konfessionen gegeneinander aufgehetzt zu haben. Al-Nimr könnte nach Angaben seines Anwaltes enthauptet und gekreuzigt werden, sobald König Salman das Urteil unterschreibt.

Neben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatten auch die Europäische Union und die Bundesregierung den Richterspruch scharf verurteilt. Nach Amnesty-Angaben wurden in Saudi-Arabien bis Ende September mindestens 134 Todesurteile vollstreckt. 2014 gab es demnach 90 Hinrichtungen.

Al-Nimr ist ein Neffe des schiitischen Geistlichen Scheich Nimr al-Nimr, dem wegen Ungehorsams gegen den Herrscher ebenfalls die Hinrichtung droht. Inspiriert von den Protesten der Arabischen Aufstände hatten Angehörige der schiitischen Minderheit in der saudischen Ost-Provinz ab 2011 Demonstrationen gegen die von ihnen empfundene Diskriminierung organisiert.

Saudi-Arabien ist der wichtigste Verbündete der USA im Nahen Osten und unterstützt seit Jahren unterschiedliche Terror-Milizen, um gegen die Schiiten in der Region zu kämpfen. Vor wenigen Monaten hatte von Saudi-Arabien finanzierte Gruppe Bundeskanzlerin Angela Merkel gelobt, weil die in ihrer Neujahrsansprache die Deutschen aufgefordert hatte, nicht zu den Pegida-Demonstrationen zu gehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...