Politik

Merkel will weiter Flüchtlinge in großer Zahl aufnehmen

Lesezeit: 1 min
29.10.2015 20:19
Angela Merkels Flüchtlingsbeauftragter Peter Altmaier erwartet, dass der große Zuzug von Flüchtlingen nach Deutschland anhalten werde. Sie aufzunehmen sei ein humanitärer Imperativ. Deutschland hätte genug Arbeitsplätze, um die Flüchtlinge zu integrieren.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) rechnet in der Flüchtlingskrise nicht mit einer schnellen Lösung. Der große Andrang der Schutzsuchenden könne «nicht einfach umgekehrt werden», sagte er am Donnerstag in Berlin vor Teilnehmern einer Konferenz zur «Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie». Der Wegfall von Staatlichkeit in den Herkunftsländern der Flüchtlinge könne «nicht über Nacht repariert werden».

«Diese Krise ist ein humanitärer Imperativ», betonte Altmaier, der von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Flüchtlingskoordinator bestimmt worden war. Merkel hatte zu diesem Zweck Innenminister Thomas de Maizère entmachtet. Die Politische Linie wird seither aus dem Kanzleramt bestimmt. Deutschland werde eines Tages daran gemessen werden, ob es in dieser Krise versagt habe oder nicht.

Altmaier sagte: «Wir haben auf europäischer Ebene in den letzten Wochen Einiges erreicht.» Dazu zähle auch die Verteilung von Flüchtlingen aus den sogenannten Hotspots in Europa, die nun angelaufen sei. In den kommenden Monaten müsse gemeinsam mit der Türkei ein «integriertes Schutzkonzept» entwickelt werden, damit niemand mehr sein Leben auf Schlauchbooten im Mittelmeer riskiere.

Warnungen vor sozialen Spannungen durch die Aufnahme vieler Flüchtlinge hält Altmaier für überzogen. Die Befürchtung, die Arbeitslosigkeit könne steigen, bezeichnete er als «Gerede». In Deutschland gebe es viele offene Stellen. Er betonte: «Wir haben die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit in ganz Europa.»

Altmaier - und damit Merkel, in deren Namen er spricht - widerspricht damit Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles: Ihr Ministerium geht davon aus, dass die Arbeitslosenzahlen mit den Flüchtlingen deutlich steigen werde. Nahles rechnet damit, dass eine halbe Million Flüchtlinge in die Arbeitslosigkeit gehen werde.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Größere Summe anlegen: Wie investiert man 100.000 Euro in Aktien?
15.09.2024

Trotz der Bedeutung von Aktien für den langfristigen Vermögensaufbau investieren die meisten Deutschen immer noch nicht in Einzelaktien...

DWN
Panorama
Panorama Virtuelle Wiesn: Ohne Bier, aber mit Karussell-Gefühl - mehr als ein Spiel
15.09.2024

Am 21. September startet in München wieder das Oktoberfest. Viele möchten gern dorthin, können es aber nicht schaffen. Für diese...

DWN
Politik
Politik Fahrlässige Sicherheitspolitik? Aufrüstung der Bundeswehr laut Experten viel zu langsam
15.09.2024

Die Bestände der Bundeswehr sind bis 2021 stetig gesunken und steigen seitdem nur sehr langsam. Deutschland steht vor großen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weniger Verkäufe, zu wenig Innovation: Demontiert sich Deutschlands Automobilbranche selbst?
15.09.2024

Werksschließungen, Stellenabbau und die Angst vor China: Deutschlands Autobauer scheinen in der Krise zu stecken. Doch warum hat die einst...

DWN
Immobilien
Immobilien Mehr Druck auf den Büromarkt: Firmen reduzieren Flächen wegen Homeoffice
15.09.2024

Keine Entlastung für den ohnehin schon sehr angespannten Büroimmobilienmarkt: Unternehmen verkleinern ihre Büroflächen aufgrund des...

DWN
Politik
Politik OECD: Deutschland überzeugt bei Investitionen in frühkindliche Bildung
15.09.2024

Jährlich vergleicht eine OECD-Studie die Bildungssysteme der Industriestaaten. Deutschland ist bei frühkindlicher Bildlung vorne mit...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Vier-Tage-Woche: Revolution der Arbeitszeit oder Risiko für die Wirtschaft?
15.09.2024

Im zweiten Quartal dieses Jahres erlaubten 11 % der deutschen Arbeitgeber ihren Mitarbeitern kürzere (Vier-Tage-)Arbeitszeiten, so eine...

DWN
Politik
Politik Bundestag berät über Haushaltspläne: Steuerzahlerbund zerreißt Finanzplanung
14.09.2024

Trotz wachsender Staatsverschuldung plant die Ampel-Koalition milliardenschwere Mehrausgaben. Der Steuerzahlerbund warnt vor fehlenden...