Finanzen

Crash-Gefahr: Banken in Europa sitzen auf zu vielen faulen Krediten

Lesezeit: 1 min
03.11.2015 11:07
Europäische Banken haben notleidende Kredite im Volumen von 826 Milliarden Euro in ihren Bilanzen. Besonders betroffen sind Banken aus Portugal, Griechenland, Italien und Zypern.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die Banken in Europa sitzen einer Studie zufolge noch immer auf einem riesigen Berg von Problemkrediten. Laut Berechnungen der Anwaltskanzlei Linklaters liegen bei den europäischen Instituten notleidende Kredite im Volumen von 826 Milliarden Euro in den Bilanzen. Das seien nur 15 Milliarden Euro weniger als 2014, teilten die Experten am Montag mit. Besonders in südeuropäischen Ländern wie Portugal, Griechenland, Italien und Zypern dürften Banken deshalb weiter unter Druck geraten. Die Problemkredite bremsten die Rentabilität der Institute und hemmten das Vertrauen der Märkte.

In den USA sind die Geldhäuser nach Einschätzung der Experten von Linklaters schon deutlich weiter mit dem Abbau ausfallgefährdeter Darlehen. Institute in Europa müssten weitere 400 Milliarden Euro Problemkredite verkaufen, um das Niveau der US-Banken zu erreichen. Grund dafür seien unter anderem bessere Aufsichtsstrukturen in den USA. Die dortigen Behörden hätten den Banken detaillierte Anleitungen zum Umgang mit Abschreibungen an die Hand gegeben, was den Abbau der Kredite begünstigt habe.

Doch auch die Europäische Zentralbank (EZB) arbeite daran, der Problemkredite Herr zu werden. „Mit der nun eingesetzten Arbeitsgruppe zum Umgang mit diesen Darlehen werden wir erleben, dass sie die national zuständigen Behörden und Banken noch stärker als in der Vergangenheit in die Pflicht nehmen wird“, erklärte Linklaters-Partner Andreas Steck.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Störung bei Flugsicherung - schon wieder: Flugausfälle und Verspätungen an deutschen Flughäfen
04.10.2024

Eine Störung bei der Deutschen Flugsicherung hat erneut zu massiven Verzögerungen und Flugausfällen geführt. Besonders betroffen war...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Abwanderung nach Osteuropa: Zughersteller Alstom schließt Werk im sächsischen Görlitz
04.10.2024

Die Abwanderung der Industrie geht weiter: Der französische Zugbauer Alstom kündigt die Werk-Schließung an und verlässt Deutschland...

DWN
Politik
Politik EU-Mitgliedstaaten ermöglichen Auto-Zölle gegen China
04.10.2024

Die EU hat den Weg für Auto-Zölle gegen China geebnet, trotz Bedenken aus Deutschland. Es fand sich keine Mehrheit der EU-Staaten gegen...

DWN
Politik
Politik Bürgergeld: Auswirkungen der höheren Ausländerquote
04.10.2024

Die Anzahl der ausländischen Bürgergeldempfänger ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen und erreichte zuletzt 2,7 Millionen....

DWN
Finanzen
Finanzen Versicherungspflichtgrenze: Wen trifft die Steigerung im Jahr 2025 und wer profitiert?
04.10.2024

Ab 2025 wird der Wechsel in die private Krankenversicherung deutlich schwieriger – die Versicherungspflichtgrenze steigt auf 73.800 Euro....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft EU-Autozölle gegen China: Scholz entscheidet gegen Strafmaßnahmen auf chinesische Elektroautos
04.10.2024

Nach Differenzen innerhalb der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP bezüglich der Frage nach EU-Autozöllen auf Elektroautos aus...

DWN
Politik
Politik Wieder heftige israelische Luftangriffe in Beirut
04.10.2024

Die libanesische Metropole Beirut wurde in der Nacht erneut von schweren Luftangriffen des israelischen Militärs getroffen. Berichten...

DWN
Politik
Politik Baerbock fordert stärkere EU-Regeln gegen „Fake News“ - zum Schutz der Demokratie
04.10.2024

Außenministerin Baerbock fordert die EU-Kommission auf, neue Regeln im Umgang mit „Desinformationen“ in den sozialen Netzwerken zu...