Bei einem schweren Zugunglück in Bayern sind am Donnerstagabend zwei Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Gegen 22.00 Uhr raste ein Regionalzug auf einem Bahnübergang nahe Freihung in der Oberpfalz in einen Schwertransporter, wie die Polizei mitteilte. Der Zug schleifte die Zugmaschine des Transporters über mehrere hundert Meter über die Gleise; beide Fahrzeuge gingen in Flammen auf.
Der Regionalzug befand sich den Angaben zufolge mit etwa 40 Passagieren an Bord auf dem Weg von Nürnberg nach Weiden. Zahlreiche Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten waren die Nacht über im Einsatz, um die Verletzten zu versorgen und die Unfallstelle zu sichern. Wie es zu dem Unglück kam und weshalb der Schwertransporter an dem beschrankten Übergang auf den Gleisen feststeckte, blieb zunächst noch ungeklärt.
Der Transporter hatte ein rumänisches Kennzeichen und einen US-Militärlastwagen geladen. Der rumänische Fahrer des Lastwagens sowie der Zugführer wurden bei dem Aufprall getötet. Zunächst war es den Bergungsmannschaften nicht möglich gewesen, sich Zugang zur Lokomotive zu verschaffen. Erst nach einigen Stunden gelang es, die Lokomotive zu öffnen. Der Transporter war offenbar auf den Gleisen liegengeblieben.
Vier Menschen wurden mit Verletzungen stationär im Krankenhaus behandelt, zahlreiche weitere Menschen wurden bei dem Unglück leicht verletzt. Spezialisten suchten den Unfallort nach weiteren Spuren ab, um die Ursache für das Feststecken des Lastwagens auf der Bahnstrecke zu klären.
Die genauen Hintergründe, warum ein US-Militärfahrzeug auf einem rumänischen Lkw in Bayern unterwegs ist, sind unbekannt. Es gibt jedoch ein erhöhtes Aufkommen von Nato-Militärfahrzeugen in Richtung Osteuropa, wie der österreichische Grün-Politiker Peter Pilz Anfang September bestätigte: Allein 2014 gab es 3.200 Militärtransporte durch Österreich.