Der französische Philosoph André Glucksmann ist tot. Der Intellektuelle starb im Alter von 78 Jahren in der Nacht zum Dienstag, wie der französische Radiosender France Info unter Berufung auf Familienkreise berichtete. Er nahm an den Mai-Demonstrationen 1968 teil, war überzeugter Marxist und militanter Maoist, bevor er sich in seinen philosophischen Auseinandersetzungen hin zu einer grundlegenden Kritik des Totalitarismus entwickelte. In Deutschland sind von ihm unter anderem „Köchin und Menschenfresser. Über die Beziehung zwischen Staat, Marxismus und Konzentrationslager“, „Philosophie der Abschreckung“ und „Hass. Die Rückkehr einer elementaren Gewalt“ erschienen.
Frankreichs Staatspräsident François Hollande hat Glucksmann als Verteidiger der Unterdrückten gewürdigt. Er habe sich immer für das Leiden der Völker eingesetzt, teilte Hollande über Twitter mit. Er habe vor der Fatalität der Kriege nicht resigniert, schrieb der Staatschef in seiner Würdigung weiter. Glucksmann ist in der Nacht zu Dienstag im Alter von 78 Jahren gestorben.