Politik

Europaweite Razzia gegen Terror-Verdächtige

Lesezeit: 1 min
12.11.2015 15:20
Die europäischen Sicherheitsbehörden machen Jagd auf kurdische Extremisten aus dem Irak. Es ist unklar, warum einige so lange unbehelligt blieben. Man weiß auch nicht, ob einige die Flüchtlingskrise verwendet haben, um in die EU zu gelangen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Bei einer Razzia gegen islamistische Extremisten in sechs europäischen Staaten sind nach italienischen Angaben mindestens 15 Verdächtige festgenommen worden. Die kurdische Sunniten-Gruppe mit dem Namen Rauti Schax (dt. etwa „Der neue Weg“) habe Angriffe auf Politiker in Norwegen sowie auf norwegische und britische Diplomaten im Nahen Osten geplant, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Zudem sollte die Regierung der Kurdenregion im Irak gestürzt und dort das islamische Recht (Scharia) eingeführt werden. An den Ermittlungen seien auch Behörden in Deutschland, der Schweiz, Großbritannien, Norwegen und Finnland beteiligt.

Die Razzien seien das Ergebnis fünfjähriger Ermittlungen, erklärte der für die Terrorabwehr zuständige Staatsanwalt Franco Roberti. Insgesamt seien 17 Haftbefehle ausgestellt worden, von denen 15 Morgen vollstreckt worden seien. Bei den meisten Festgenommenen handelte es sich den Angaben nach um irakische Kurden. Gesucht werde noch ein Verdächtiger, der sich vermutlich im Irak aufhalte. Unklar war zunächst, ob der letzte der 17 Gesuchten in der Schweiz gefasst worden war.

Einer der Verdächtigen saß bereits im Gefängnis. Mullah Krekar, ehemaliger Anführer der Gruppe Ansar al-Islam, verbüßt in Norwegen eine 18-monatige Haftstrafe, weil er einem Kurden mit dem Tod gedroht und in einem Fernsehinterview zu Gewalt aufgerufen hatte. Krekar war 1991 als Flüchtling nach Norwegen gekommen. Zwar wurde er dort von den Behörden als Gefahr für die nationale Sicherheit eingestuft, ausgewiesen wurde er jedoch nicht, weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass ihm im Irak die Todesstrafe droht.

Vor kurzem wurden in Spanien und Frankreich ebenfalls Personen verhaftet, die laut Behörden-Angaben Anschläge geplant hätten.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...