Gemischtes

Rasen statt Lack: Daimler testet Autos mit Pflanzen-Haut

Die Daimler-Tochter Moovel testet eine Auto-Ausstattung mit Grünpflanzen. Dach, Seiten sowie Front und Heck der Fahrzeuge werden mit einem Pflanzenteppich versehen, der Abgase bindet. Künftig könnten tausende Autos der Daimler Car-Sharing-Flotte so begrünt werden.
16.11.2015 23:39
Lesezeit: 1 min
Rasen statt Lack: Daimler testet Autos mit Pflanzen-Haut
Der Pflanzenteppeich hat eine Größe von etwa fünf Quadratmetern und kann pro Jahr sieben Kilogramm CO2 aus der Luft binden, so Moovel. (Foto: moovel)

Das Projekt „Green Skin“ werde zunächst vier Wochen lang getestet und bei Erfolg ausgeweitet, sagte ein Moovel-Sprecher am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Für den Test werden demnach das Dach, die Seiten sowie Front und Heck eines Smart-Zweisitzers mit einem Teppich aus Sedum-Sukkulenten, besser bekannt als Fetthennen, begrünt und im Großraum Stuttgart auf den Weg geschickt.

Der Test soll laut Moovel bis Mitte Dezember laufen und Aufschluss über die Widerstandsfähigkeit der Bepflanzung während des regulären Fahrbetriebes sowie über die Wirkung in der Öffentlichkeit geben. Sollte der Probelauf zufriedenstellend ausfallen, könnten ab dem kommenden Jahr mögliche Kunden für das Projekt angesprochen werden. Laut der Branchenzeitung Automobilwoche könnte so vielleicht bald die rund 14.000 Autos umfassende Flotte von Daimlers Carsharing-Dienst Car2go mit der Pflanzenhülle ausgestattet werden.

Laut Moovel, das in einer App Informationen über verschiedene Transportmöglichkeiten wie Mietautos, Nahverkehr oder Leihfahrräder bündelt, könnten durch die begrünten Teile eines Smart jährlich rund sieben Kilogramm CO2 gebunden werden – das ist mehr als ein alter Baum pro Jahr schafft. Außerdem könne die lebendige Außenhaut des Autos dazu beitragen, die stärkere Hitzeentwicklung in Ballungsräumen abzuschwächen. Wirtschaftliche Aspekte spielten bei dem Projekt eine untergeordnete Rolle, sagte der Moovel-Sprecher. Es gehe darum, eine Diskussion über die Umweltverträglichkeit von Mobilität anzuregen und außerdem das Stadtbild durch die Begrünung bislang ungenutzter Flächen zu verschönern.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.