Politik

Putin will Terroristen die Finanzierung abschneiden

Russland hat damit begonnen, gezielt Tank-Lastwagen des IS zu bombardieren. Damit soll den Terroristen die Finanzierung abgeschnitten werden. Die russische Intervention verläuft offenbar überraschend erfolgreich, wie nun auch von unabhängiger Seite zu hören ist.
19.11.2015 01:25
Lesezeit: 1 min

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Russlands Präsident Wladimir Putin hat seinen Truppen den Auftrag erteilt, gezielt Tank-Lastwagen der Terror-Miliz IS unter Beschuss zu nehmen. Die Lastwagen transportieren Öl zu Raffinerien im Irak. Das erbeutete Erdöl stellt eine wichtige Finanzierungsquelle für den IS dar. Laut einer FT-Studie bringt der Ölhandel dem IS Einnahmen von 1,5 Millionen Dollar täglich.

Das russische Verteidigungsministerium gab am Mittwoch bekannt, dass bereits 500 Fahrzeuge zerstört wurden. Der Transport stellt eine Art mobile Pipeline dar. Auch die Amerikaner und Franzosen hatten zuvor gemeldet, dass sie die Öl-Versorgung des IS unter Beschuss genommen hätten. Frankreich kooperiert mit Russland militärisch (Video am Anfang des Artikel). Das war zwischen Präsident Francois Hollande und Putin nach den Anschlägen in Paris vereinbart worden. Russland sagte jedoch laut TASS, dass die Kooperation nicht so weit gehen werde, dass russische Flugzeuge dem mittlerweile in der Region angekommen Flugzeugträger Charles de Gaulle Geleitschutz gewähren werden.

Der Iran hat bekanntgegeben, ohne Abstimmung mit der OPEC mit dem Export von Öl zu beginnen, sobald die Sanktionen offiziell aufgehoben sind. Der Iran und Russland kooperieren eng im Kampf gegen den IS. Beide Länder wollen die Vorherrschaft von Saudi-Arabien brechen. Die Saudis sind ein massiver Sponsor von verschiedenen Terror-Gruppen und der engste Verbündete der USA. Putin hatte bereits beim G20-Gipfel gefordert, dass eine zentrale Aufgabe der Staatengemeinschaft darin bestehe, die Finanzierung von Terroristen zu stoppen.

Frankreich hat den Beschuss der IS-Stadt Raqqa fortgesetzt, offenbar mit Erfolg: Die Führung des IS soll sich teilweise auf dem Rückzug befinden, meldet die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Mitteilungen dieser Stelle sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, weil niemand weiß, wer wirklich hinter ihr steckt. Sie operiert aus einem kleinen Büro in London. Es ist denkbar, dass sie eine Außenstelle von Geheimdiensten ist.

Allerdings scheint der IS durch die russische Intervention massiv unter Druck geraten zu sein. Unabhängige Beobachter aus Syrien sagten den Deutschen Wirtschafts Nachrichten, dass die russische Offensive erhebliche Fortschritte mache. Dazu könnte auch beitragen, dass die Türkei offenbar unter dem Eindruck der Pariser Anschläge und nach dem Attentat auf ein russisches Passagierflugzeug vorsichtiger geworden ist und versucht, die Kooperation mit dem IS auslaufen zu lassen.

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