Gemischtes

Zerstörung der Ozeane: Plastik-Reste in Salz gefunden

Die Menge an Plastik in den Weltmeeren nimmt täglich zu und hat für das Ökosystem schon verheerende Auswirkungen. Doch die Umweltverschmutzung kommt aus dem Meer wieder zum Menschen. In Meersalz aus China wurden bei Untersuchungen zahlreiche Plastikpartikel gefunden.
25.12.2015 02:23
Lesezeit: 1 min

Die Verschmutzung der Meere hat in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen. Die allgemeine Einsicht, wie zerstörerisch diese für das Ökosystem ist, lässt auf sich warten. „Jeden Tag landen etwa 8 Millionen Partikel Müll in unseren Meeren, und die Ursachen dafür müssen dringend besser und konsequenter bekämpft werden“, warnt der WWF. Das meiste davon ist Plastik, das bis zu 400 Jahre bis zur völligen Zersetzung braucht.

Doch die Quittung kommt nun. Plastikteile, kleiner als 5 mm, sind sogenanntes Mikroplastik. Und genau dieses wurde nun im Salz gefunden. Forscher der East China Normal University haben in einer Untersuchung Mikroplastik in chinesischem Meersalz gefunden. „Wir hatten vermutet, dass das Meersalz Mikroplastik enthalten könnte, weil ein direkter Kontakt mit dem Meer besteht“, heißt es in der Studie, die bei Environmental Science & Technology veröffentlicht wurde.

Um ihre Vermutung zu überprüfen, haben die Wissenschaftler 15 verschiedene Marken von Meeressalz, Solesalz und Steinsalz in Supermärkten aus ganz China untersucht. In allen drei Salzsorten konnten Mikropartikel nachgewiesen werden. Während sich in Solesalz 364 Partikel pro Kilogramm und im Steinsalz 7-204 Partikel pro Kilogramm fanden, waren es beim Meersalz sogar 681 Partikel. Damit würde man durch das reine Salzen von Speisen jährlich etwa tausend solcher Mikropartikel zu sich nehmen.

Im Meersalz handelte es sich bei den Mikroplastikteilchen vor allem um Fragmente und Fasern von Partikeln, die sich auch bei Pellets und Bettwäsche finden. Die Mehrzahl der Partikel war dabei kleiner als 200 μm. „Soweit wir wissen, ist es das erste Mal, dass Mikroplastik-Verschmutzung in einem abiotischen Meeresprodukt nachgewiesen werden konnte“, so die Autoren der Studie. Neben Plastikteilchen in Fisch- und Vogelmägen wurden bereits früher Partikel in Honig und Mineralwasser gefunden.

Bei den Mikropartikeln im Salz war der größte Teil (55 %) auf den Kunststoff Polyethylenterephthalat (PET) zurückzuführen. Das Material, aus dem Textilfasern, Plastikfolien und -flaschen hergestellt werden. Polyethyl und Zellophan waren ebenfalls zahlreich vertreten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...