Politik

Türkei meldet Provokation durch Russland: Soldat mit Rakete auf dem Bosporus

Die Türkei protestiert gegen eine Provokation, die sich nach Aussage von Ankara die Russen geleistet haben sollen: Ein Soldat soll bei der Durchfahrt auf dem Bosporus mit einer Rakete in Richtung Istanbul gezielt haben. Verletzt wurde niemand.
07.12.2015 17:04
Lesezeit: 1 min
Türkei meldet Provokation durch Russland: Soldat mit Rakete auf dem Bosporus
Ein russischer Soldat auf dem Schiff Caesar Kunikov am Bosporus" (Screenshot via YouTube)

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets durch die Türkei sorgen Bilder eine russischen Soldaten in türkischen Hoheitsgewässern für neue Spannungen. Die Regierung in Ankara bestellte am Montag den russischen Botschafter Andrej Karlow ins Außenministerium ein, wie ein Vertreter des Ministeriums sagte. Mehrere türkische Medien hatten am Sonntag Bilder von einem Soldaten auf dem russischen Kriegsschiff "Cäsar Kunikow" gezeigt, der bei der Durchfahrt durch den Bosporus offenbar ein Abschussgerät für eine Flugabwehrrakete in Position hielt.

Außenminister Mevlüt Cavusoglu forderte Russland auf, derartige "Provokationen" zu unterlassen. Dass das russische Schiff "auf solche Weise den Bosporus durchquert habe, sei eine "klare Provokation", sagte er dem Sender Kanal 24. Er hoffe darauf, dass es sich um einen "Einzelfall" handele. Die Türkei habe dies bislang nicht verweigert und die Konvention von Montreux vollständig befolgt, so der Minister weiter. Russland sollte im Gegenzug nun seine „provokativen Akte“  einstellen.

Russland solle sich wie ein "reiferer Staat" verhalten. Laut dem türkischen Fernsehsender NTV hatte das Schiff, das der russischen Schwarzmeerflotte angehört, den Bosporus am Sonntagmorgen durchquert. Andere Medien berichteten, der Vorfall habe sich bereits am Freitag ereignet.

Der Abschuss eines russischen Kampfjets durch türkische Jagdflugzeuge an der türkisch-syrischen Grenze am 24. November hat zu einem schweren Zerwürfnis zwischen Moskau und Ankara geführt. Zuletzt hatte Russland der Türkei offen vorgeworfen, Ölgeschäfte mit der Terror-Miliz IS zu betreiben.

 

Am Sonntag haben drei Kriegsschiffe der Nato am Bosporus angelegt. Bei den Schiffen handelt es sich um die F-334 NRP Francisco de Almeida, die F-105 ESPS Blaz de Lezo und die FFG-338 HMCS Winnipeg, meldet die Nachrichtenagentur Doğan. Am selben Tag überquerte das russische Kriegsschiff „Caesar Kunikov“ den Bosporus und fuhr vom Schwarzen Meer aus in das Mittelmeer.

Während der Durchfahrt durch den Bosporus hielt ein russischer Soldat eine Luftabwehrrakete in Richtung der Stadt Istanbul und verharrte damit vor der internationalen Presse. Ankara stufte diesen symbolischen Akt als Provokation ein, berichtet Famagusta Gazette.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik 100 Milliarden für Klimaschutz? Einigung zwischen Union, SPD und Grünen
14.03.2025

Ein Milliarden-Paket für Verteidigung und Infrastruktur sorgt für politische Bewegung. Nach zähen Verhandlungen haben Union, SPD und...

DWN
Politik
Politik BSW auch nach endgültigem Ergebnis nicht im Bundestag
14.03.2025

Das endgültige Wahlergebnis steht fest: Das BSW verpasst den Bundestag knapp. Trotz zusätzlicher Stimmen bleibt die Partei unter der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unser neues Magazin ist da: Gesund arbeiten und gesund leben? Die Balance auf der Kippe
14.03.2025

Unsere Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verändert. Digitalisierung, Globalisierung und die ständige...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW-Aktie: Gewinn beim Hersteller BMW sackt ab - die ganz fetten Jahre sind vorbei
14.03.2025

Nach Jahren extremer Erträge geht es für die Autohersteller gerade abwärts. Doch selbst nach den aktuellen Einbrüchen verdienen...

DWN
Politik
Politik Grüne blockieren schwarz-rotes Finanzpaket – Streit um Europas Zukunft
14.03.2025

Die Grünen stellen sich gegen das Finanzpaket von Union und SPD. Fraktionschefin Katharina Dröge fordert, Verteidigungs- und...

DWN
Technologie
Technologie Polen will Bau von AKW an der Ostsee 2028 starten
14.03.2025

Deutschland hat sein letztes Atomkraftwerk abgeschaltet. Polen indes will seinen ersten Reaktor direkt am Ostseestrand errichten. Das...

DWN
Panorama
Panorama Vorsorge Gesundheit: Krankenkassen-Boni noch bis 31. März sichern
14.03.2025

Viele Krankenkassen fördern ein gesundheitsbewusstes Verhalten ihrer Versicherten mit Bonuszahlungen. Wer davon profitieren möchte,...

DWN
Finanzen
Finanzen Die unsichtbare Enteignung: Wie Inflation unser Vermögen entwertet
14.03.2025

Inflation – die größte legale „Enteignung“ der Geschichte? Während Verbraucher unter steigenden Preisen ächzen, kassiert der...