Politik

Jetzt offiziell: Eine Million Flüchtlinge in Deutschland registriert

In Deutschland sind bis Dienstag eine Million Flüchtlinge registriert worden. Die bayrische Sozialministerin Müller fordert dringend eine Obergrenze, weil die Aufnahme in Deutschland nicht mehr geschultert werden könne.
08.12.2015 23:32
Lesezeit: 1 min

Drei Wochen vor Jahresende ist die Zahl von einer Million Flüchtlinge in Deutschland offiziell erreicht. So viele Asylbewerber seien bis Dienstag im Erstaufnahme-System «Easy» registriert und deutschlandweit verteilt worden, erklärte die bayerische Sozialministerin Emilia Müller (CSU) in München. Allein im November seien es mehr als 200 000 neu registrierte Asylbewerber gewesen. Der Zuzug sprenge alle Prognosen.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte bis zum Jahresende eine Zahl von 800.000 Asylbewerbern vorausgesagt. «Sie ist übertroffen worden wegen der besonders steigenden Zahlen seit Mitte August», erklärte er bereits am Montag.

Unter Fachleuten ist umstritten, wie genau das «Easy»-System die Zahl der Flüchtlinge in Deutschland widerspiegelt. Manche Experten gehen davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen noch höher sind, da es wegen der Überlastung der Behörden inzwischen Wochen dauern kann, bis ein Flüchtling registriert wird. Andere glauben, dass die Zahlen niedriger sind, da Mehrfachregistrierungen ebenfalls vorkommen.

Bayerns Sozialministerin Emilia Müller wiederholte angesichts der neuen Zahl ihre Forderung: «Wir brauchen nun dringender denn je eine Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen, denn Deutschland kann diese Zugänge dauerhaft nicht länger schultern.»

Die Wirtschaftsminister der Länder beraten von Mittwoch an bei einem Treffen in Mainz, wie Flüchtlinge besser in Ausbildung und Arbeit kommen. Vor der Wirtschaftsministerkonferenz forderte die rheinland-pfälzische Ressortchefin Eveline Lemke (Grüne), die sogenannte Vorrangprüfung abzuschaffen. Danach darf ein Job nicht an einen Flüchtling vergeben werden, wenn Deutsche und EU-Bürger ihn übernehmen können - egal, ob sie den Arbeitsplatz auch besetzen wollen. Hessen will sich der Forderung anschließen. Die Konferenz dauert bis Donnerstag, den Vorsitz hat Hamburgs Senator Frank Horch (parteilos).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...