Finanzen

RWE-Chef rechnet mit Stellenstreichung durch Konzern-Aufspaltung

Lesezeit: 1 min
10.12.2015 11:47
Nach Angaben des RWE-Chefs Peter Terium soll es im Zuge der Konzernaufspaltung zu Stellenstreichungen kommen. Vor allem die Mitarbeiter in den Kraftwerken seien davon betroffen.
RWE-Chef rechnet mit Stellenstreichung durch Konzern-Aufspaltung

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

RWE-Chef Peter Terium hält im Zuge der geplanten Aufspaltung des Energiekonzerns Kündigungen für möglich. In der alten RWE AG mit den Gas-, Kohle- und Atomkraftwerken sowie dem Energie-Großhandel würden Stellen vor allem in Kraftwerken wegfallen, sagte Terium dem Kölner Stadt-Anzeiger vom Donnerstag. Dafür sollen in der neuen Tochter mit Netz- und Vertriebsgeschäft sowie erneuerbarer Stromerzeugung aber Jobs entstehen. Die Verschiebungen zwischen den Bereichen sollten „so sozialverträglich wie möglich erfolgen“, erklärte Terium. "Ausschließen kann man aber nichts - dazu sind die Änderungen zu weitreichend."

RWE konzentrierte sich lange auf die Stromerzeugung in konventionellen Kohle- und Atomkraftwerken. Ähnlich wie der Konkurrent Eon geriet das Unternehmen daher durch den Atomausstieg, die großen Veränderungen auf den Energiemärkten durch die Energiewende und sinkende Margen bei konventioneller Stromerzeugung in große Probleme. RWE musste zuletzt hohe Verluste verbuchen. Das Konzept zur Aufspaltung wird am Freitag im Aufsichtsrat von RWE debattiert.

Terium lehnt dabei eine Vermengung mit Themen wie Dividendenzahlungen oder Beschäftigungsgarantien ab: „Die Dividende steht nicht auf der Tagesordnung“, sagte er der Zeitung weiter. Mit solchen Perspektiven könnte er theoretisch die kommunalen Aktionäre des Konzerns und die Arbeitnehmerseite zur Zustimmung locken. „Ich finde es nicht gut, eine neue Strategie mit Dingen zu verbinden, die damit nichts zu tun haben“, betonte er aber.

Die Belastung durch die Rückstellungen für Atom und Kohle sieht er durch die neue Aufstellung besser gesichert. „Damit verbessert sich die Qualität der Haftungsmasse“, sagte Terium in Bezug auf das kontroverse Thema Atomausstieg, bei dem die Frage der Haftung der Akw-Betreiber für die hohen Kosten der Atommüllentsorgung im Raum steht. Insgesamt lägen die Rückstellungsverpflichtungen des Konzerns bei 13 Milliarden Euro.

Zu den Wachstumszielen sagte der RWE-Chef, das Ergebnis der gesamten neuen Tochter solle im einstelligen Prozentbereich pro Jahr liegen. Bei den erneuerbaren Energien könne das Ergebnis im Schnitt im zweistelligen Prozentbereich zulegen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Europameisterschaft 2024 am Arbeitsplatz streamen: Wie weit geht Arbeitgeber-Toleranz?
05.05.2024

Die Spiele der Europameisterschaft 2024 finden zu Zeiten statt, die nicht ideal für Arbeitnehmer sind. Einige Spiele starten bereits um 15...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Handwerksbetriebe in Not: Geschäftslage trübt sich ein
05.05.2024

Die aktuelle Lage im Handwerk bleibt düster, mit einer spürbaren Verschlechterung der Geschäftslage im ersten Quartal 2024 aufgrund...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Politik
Politik Angriff auf SPD-Europapolitiker: Matthias Ecke in Dresden schwer verletzt
04.05.2024

Schockierende Gewalt: SPD-Europaspitzenkandidat Matthias Ecke wurde brutal angegriffen. Politiker verurteilen den Angriff als Attacke auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...