Politik

Russland: Black-Box von Kampf-Jet vielleicht wertlos

Russland will die Black-Box des in der Türkei abgeschossenen Kampf-Jets analysieren lassen. Doch die Chip-Karte der Black-Box ist beschädigt und somit offenbar unbrauchbar.
18.12.2015 17:59
Lesezeit: 1 min

Im Beisein ausländischer Experten haben russische Beamte am Freitag die Black-Box des von der Türkei abgeschossenen russischen Kampfflugzeugs geöffnet. Der Flugschreiber werde „transparent für die russische und internationale Öffentlichkeit“ analysiert, sagte der Vize-Kommandeur der russischen Luftwaffe, Sergej Dronow, bei dem live im russischen Fernsehen übertragenen Vorgang. Die Ergebnisse sollen am Montag veröffentlicht werden.

Allerdings ist den Beamten zufolge die Speicherkarte des Geräts beschädigt, weshalb noch unklar ist, ob mit verwertbaren Daten zu rechnen ist. „Unsere Spezialisten haben die Speicherkarte entnommen, leider hat sie Schäden davongetragen“, sagte der Luftwaffenbeamte Sergej Bainetow. Die Ermittler würden sich diesbezüglich mit den internationalen Beobachtern beraten. Zu den Schäden an der Blackbox zählen nach russischen Militärangaben zahlreiche Kratzer und Dellen, das Gerät war demnach an der Absturzstelle aber keinem Feuer ausgesetzt.

Dronow sagte, die Black-Box sei seit ihrem Fund an der Absturzstelle nicht geöffnet worden. Er wies zugleich darauf hin, dass es „genügend Beweise“ gebe, „dass die russische Maschine den türkischen Luftraum nicht verletzt“ habe. Der Kampfjet sei 5,5 Kilometer von der türkischen Grenze entfernt im syrischen Luftraum unterwegs gewesen. Nach Angaben Ankaras dagegen war der Jet in türkischen Luftraum eingedrungen.

Der Abschuss des russischen Kampfjets durch die Türkei an der türkisch-syrischen Grenze am 24. November hatte zu einem schweren Zerwürfnis zwischen Moskau und Ankara geführt. Moskau beschloss eine Reihe von Strafmaßnahmen gegen das Land. Von der Untersuchung der Blackbox erhofft sich Russland Aufschluss über die Geschossbahn und die Position des Kampfflugzeugs. Bei der Öffnung der Blackbox waren am Freitag Experten aus China, Großbritannien und den USA anwesend.

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