Politik

USA: Gericht bestellt früheren FBI-Direktor als Schlichter mit VW

Eine kalifornisches Bezirksgericht hat den früheren FBI-Direktor Robert S. Mueller als Schlichter bestellt. Begründung: Der Geheimdienst-Mann habe Erfahrung in komplexen Angelegenheiten.
11.01.2016 23:48
Lesezeit: 1 min

Ein ehemaliger Leiter des FBI soll im VW-Abgasskandal zwischen dem deutschen Autobauer und Hunderten Klägern in den USA als eine Art Schlichter vermitteln. Der kalifornische Bezirksrichter Charles Breyer erklärte am Montag, er wolle Ex-FBI-Direktor Robert S. Mueller mit der Aufgabe betrauen, in mehr als 500 eingereichten Klagen eine Einigung herbeizuführen. Der frühere Chef der US-Bundespolizei werde "in diesen komplexen Angelegenheiten" dank seiner Erfahrung und seines Urteilsvermögens die Vergleichs-Diskussionen zwischen den diversen Parteien erleichtern. Richter Breyer gab den Anwälten aller Beteiligten bis 15. Januar Zeit, potenzielle Einwände gegen Muellers Ernennung vorzubringen.

Volkswagen rechnet wegen der anstehenden Reparatur der in den USA manipulierten Dieselfahrzeuge nicht mit weiteren Rückstellungen. "Wir haben 6,7 Milliarden Euro für den Reparaturprozess von weltweit allen (betroffenen) Fahrzeugen zur Seite gelegt. Wir vermuten, dass das genug sein sollte", sagte Konzernchef Matthias Müller am Montag bei Reuters-TV auf der Detroiter Automesse. Volkswagen will der US-Umweltbehörde am Mittwoch ein Paket vorschlagen, um auch die in den USA von Abgasmanipulationen betroffenen Diesel-Autos zu reparieren. Dazu soll ein neu entwickelter Katalysator bei 430.000 Fahrzeugen eingebaut werden. Bei weiteren Fahrzeugen erwägt VW einen Rückkauf.

Müller zeigte sich zuversichtlich, dass bei dem Treffen mit der US-Umweltbehörde zu einer Lösung gefunden werde. "Wir haben in den Gesprächen mit der EPA in den letzten Wochen nach unserem Dafürhalten sehr große Fortschritte erzielt", sagte der Volkswagen-Chef. Er hoffe, dass VW bald mit der Umsetzung der technischen Vorschläge beginnen könne.

Volkswagen hatte zugegeben, bei weltweit bis zu elf Millionen Fahrzeugen eine Software eingebaut zu haben, die die Stickoxidwerte nur auf dem Prüfstand senkt. Allein in Europa müssen deshalb 8,5 Millionen Wagen in die Werkstätten gerufen werden, in Deutschland sind es 2,4 Millionen Dieselautos. In den USA sind insgesamt rund 600.000 Fahrzeuge betroffen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...