Politik

Vor Kesselschlacht: Russland und Syrien treiben Rebellen in die Enge

Die syrische Armee hat, unterstützt von russischen Luftangriffen, an der Grenze zur Türkei die Hochburg der Rebellen umzingelt und von der Versorgung abgeschnitten. Zudem wurde ein Top-Kommandeur der Terror-Miliz IS getötet.
18.01.2016 01:24
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Am Sonntagabend hat die 103. Brigade der Republikanischen Garde der syrischen Armee die vollständige Kontrolle über zwei strategisch wichtige Bergspitzen im Turkmenen-Gebirge (Jabal Al-Turkmen) errungen. Die radikal-islamistische Al-Nusra-Front und die Freie Syrische Armee (FSA) wurden vollständig zurückgeschlagen, berichtet Almasdarnews. Die beiden Bergspitzen werden wichtig sein, um Al-Rabi’yah zurückzuerobern. Al-Rabi’yah gilt als Kommandozentrum und Hochburg der FSA im nördlichen Teil der Provinz Latakia.

Der Rückeroberung der beiden Bergspitzen kommt noch eine weitere wichtige Bedeutung zu. Sie befinden sich in der Nähe der türkischen Grenze. Die syrische Armee steht kurz davor, das Grenzgebiet zur Türkei in der Region Latakia vollständig abzuriegeln und den Nachschub für die Rebellen zu unterbinden. Die syrische Armee wird nun sowohl vom Turkmenen-Gebirge als auch vom Kurden-Gebirge (Jabal Al-Akrad) in Richtung türkischer Grenze vorstoßen. Eine Abwehr des Angriffs ist nahezu unmöglich, da die Hochburg der FSA von der Versorgung abgeschnitten wurde.

Russland hat stets angekündigt, gegen alle Terror-Gruppen vorgehen zu wollen – auch gegen die von den USA unterstützte al-Nusra-Front, die ein Teil von al-Kaida ist. Der frühere indische Botschafter hatte bestätigt, dass die al-Nusra eine der Hauptkräfte war, die den Krieg in Syrien angezettelt hatte. Von einem Volksaufstand gegen den Präsidenten Baschar al-Assad hatte der Botschafter nichts bemerkt, im Gegenteil: Er berichtet, dass Assad in weiten Teilen des bis zum Kriegsausbruch stabilen Landes breite Unterstützung genießt. Der investigative US-Journalist Seymour Hersch sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten, dass die syrische Armee voll hinter Assad stehe. Hersch berichtet auch davon, dass das Pentagon die Kriegsführung Russlands in Syrien für professionell und erfolgreich hält. Die Amerikaner sind vor allem beeindruckt, dass es den Russen gelungen sei, die Kampfkraft der syrischen Armee wieder herzustellen. Damit stehen die Chancen gut, dass die Armee auch die Kesselschlacht gegen die Terroristen gewinnen kann.

Währenddessen toben auch in der Provinz Deir Ezzor schwere Kämpfe zwischen der syrischen Armee und dem IS. Die 104. Brigade der syrischen Luftwaffe hat den Chef des IS in Deir Ezzor, Abu Hamza Al-Ansari, getötet. Der IS soll in derselben Provinz hunderte Zivilisten entführt und ein Massaker an mindestens 135 Personen verübt haben. Diese Meldung kann allerdings nicht verifiziert werden. Sie kommt von der Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London, deren Hintermänner nicht bekannt sind. Unter anderem berichtet der französische Figaro von den Vorfällen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China-Zölle auf EU-Weinbrand kommen nun doch – das sind die Folgen
04.07.2025

China erhebt neue Zölle auf EU-Weinbrand – und das mitten im Handelsstreit mit Brüssel. Betroffen sind vor allem französische...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gaspreise steigen wieder: Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet
04.07.2025

Nach einem deutlichen Preisrückgang ziehen die europäischen Gaspreise wieder an. Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet –...

DWN
Panorama
Panorama Schwerer Flixbus-Unfall auf der A19 bei Röbel: Was wir wissen und was nicht
04.07.2025

Ein Flixbus kippt mitten in der Nacht auf der A19 bei Röbel um. Dutzende Menschen sind betroffen, ein Mann kämpft ums Überleben. Noch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Solarausbauziel in Deutschland bis 2030 zur Hälfte erfüllt
04.07.2025

Deutschland hat bereits einen großen Schritt in Richtung Solarenergie gemacht – doch der Weg ist noch weit. Trotz beachtlicher...

DWN
Politik
Politik One Big Beautiful Bill: Das steckt hinter Trumps Steuererleichterungen
04.07.2025

Am amerikanischen Unabhängigkeitstag setzt Donald Trump ein innenpolitisches Zeichen: Mit dem "One Big Beautiful Bill" will er seine...

DWN
Panorama
Panorama Waldbrand Sachsen: Gohrischheide - über 1.000 Einsatzkräfte im Einsatz
04.07.2025

Hitze, Trockenheit und starker Wind: In Sachsen und Thüringen kämpfen Einsatzkräfte gegen massive Waldbrände. Besonders die...

DWN
Politik
Politik Rentenkasse: Neue Mütterrente wohl erst ab 2028 umsetzbar
04.07.2025

Die Ausweitung der Mütterrente sorgt für Diskussionen: Einigkeit herrscht über das Ziel, Uneinigkeit über das Tempo. Millionen Mütter...

DWN
Finanzen
Finanzen Sparen für Kinder: Welche Anlagen sich wirklich lohnen
04.07.2025

Eltern wollen ihre Kinder finanziell absichern, doch viele verschenken Chancen. Statt renditestarker Anlagen dominiert Vorsicht, oft ohne...