Politik

Japan: Exporte deutlich gesunken

Die japanischen Exporte gehen stark zurück. Die Nachfrage aus den USA und China sinkt deutlich. Es wird vermutet, dass Japan bereits diese Woche reagiert und die Geldpolitik lockert.
25.01.2016 10:02
Lesezeit: 1 min
Japan: Exporte deutlich gesunken
Der Nikkei in der Jahresübersicht. (Grafik: ariva.de)

Die japanischen Exporte sind im Dezember wegen einer schwachen Nachfrage aus China und den USA so stark gefallen wie seit über drei Jahren nicht mehr. Sie sanken um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, teilte das Finanzministerium am Montag mit. Das war nicht nur das höchste Minus seit September 2012, sondern bereits das dritte in Folge und überdies größer als von Experten vorausgesagt. Viele Analysten gehen nun davon aus, dass die Zentralbank ihre Geldpolitik lockert. „Die Bank of Japan könnte schon in dieser Woche nachlegen“, sagte der Chefvolkswirt des Forschungsinstituts Norinchukin, Takeshi Minami.

Das könnte den heimischen Yen schwächen, der seit dem Amtsantritt von Ministerpräsident Shinzo Abe bereits mehr als ein Drittel zum Dollar abgewertet hat. Obwohl das japanische Waren anderswo billiger macht, zahlte sich das zuletzt nicht aus: Das Absatzvolumen sank im Dezember um 4,4 Prozent und damit bereits den sechsten Monat in Folge. 2015 insgesamt steht dagegen ein Exportplus von 3,5 Prozent zu Buche.

Die Aussicht auf noch mehr billiges Geld wirkt sich auch auf die Börse aus: In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,9 Prozent im Plus bei 17.110 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index legte 1,34 Prozent zu auf 1392 Zähler.

Japan macht derzeit die schwache Nachfrage aus Asien zu schaffen, wohin mehr als die Hälfte der Exporte gehen. Die Ausfuhren nach China brachen um 8,6 Prozent ein, die nach Asien insgesamt gaben sogar um mehr als zehn Prozent nach. Besonders Chemikalien und elektronische Bauteile wurden weniger nachgefragt. Die Exporte in die USA schrumpften um 3,4 Prozent und damit erstmals seit fast anderthalb Jahren.

Die Importe fielen im Dezember um 18 Prozent. 2015 insgesamt nahmen sie insgesamt um 8,7 Prozent ab.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Technik streikt: Zählt Ausfallzeit zur Arbeitszeit?
01.07.2025

Wenn im Büro plötzlich die Technik versagt, stellt sich schnell eine Frage: Muss weitergearbeitet werden – oder zählt die Zeit...