Die Aufträge der US-Industrie sind eingebrochen. Die Bestellungen für langlebige Güter - dazu gehören Flugzeuge ebenso wie Haushaltsgeräte - schrumpften im Dezember um 5,1 Prozent, wie das Handelsministerium in Washington am Donnerstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Minus von 0,6 Prozent gerechnet. Im Vormonat hatte es einen Rückgang um 0,5 Prozent gegeben. Die Industrie macht etwa zwölf Prozent der Wirtschaftsleistung in den USA aus. Deren Exporte stehen wegen der Dollar-Stärke unter Druck. Das macht amerikanische Waren auf dem Weltmarkt teurer.
"Die Zahlen enttäuschen auf ganzer Linie", meint Viola Julien von der Helaba. Auch ohne den schwankungsanfälligen Verkehrssektor, der maßgeblich von geringen Flugzeugbestellungen durch Boeing geprägt worden sei, ergebe sich ein Auftragsminus. Dies alles lasse auf eine schwache Investitionstätigkeit und einen geringen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im vierten Quartal 2015 schließen.
Für die am Freitag anstehenden BIP-Daten erwarten viele Experten eine deutliche Abkühlung der Konjunktur: Aufs Jahr hochgerechnet soll nur noch ein Plus von 0,8 Prozent herausspringen, nach 2,0 Prozent in den Sommermonaten. Und auch dieser Wert wird vermutlich nur mit kosmetischen Hilfsmaßnahmen zu erreichen sein.