Politik

Gegen Russland: USA rüsten massiv in Europa auf

Das Pentagon behauptet, dass Russland eine aggressive Haltung gegenüber Europa einnimmt. Daher werden mehr Truppen in Europa stationiert. Eine Mitwirkung Deutschlands an der Entscheidung ist nicht vorgesehen.
02.02.2016 18:04
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Das US-Militär vervierfacht seine Mittel, um der „russischen Aggression“ entgegenzutreten und seine Präsenz in Osteuropa zu verstärken. Der entsprechende Pentagon-Etat werde auf 3,4 Milliarden Dollar (3,1 Milliarden Euro) erhöht, vier Mal mehr als im Vorjahr, teilte Verteidigungsminister Ashton Carter am Dienstag in Washington mit. „Wir verstärken uns in Europa, um unsere Nato-Verbündeten angesichts der russischen Aggression zu unterstützen.“

Das Geld werde in die Stationierung von mehr Truppen in Europa gesteckt, in mehr Ausbildung und Manöver mit den Verbündeten sowie in die Bereitstellung von Kampfausrüstung und Infrastruktur.

Auch für den Kampf gegen die Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) erhält das Pentagon mehr Geld. „Weil wir die Kampagne beschleunigen, sind im Budget 7,5 Milliarden Dollar für 2017 reserviert, 50 Prozent mehr als 2016“, sagte Carter. Dass sei entscheidend für den Erfolg der von den USA geführten internationalen Anti-IS-Koalition.

Insgesamt kann das US-Militär im Haushaltsjahr 2017 etwa 583 Milliarden Dollar ausgeben. Das ist mehr, als alle acht nächstgrößten Militärapparate in der Welt zusammen zur Verfügung haben. Allein für 1,8 Milliarden Dollar sollen GPS- oder Laser-gesteuerte Bomben und Raketen angeschafft werden, die vor allem beim Kampf gegen den IS abgefeuert werden.

Das Geld reiche für mehr als 45.000 der Bomben, sagte Carter. Auch in Zukunftstechnologien werde weiter investiert. Er nannte sogenannte Railguns - elektromagnetische Schienengewehre mit enormer Projektil-Geschwindigkeit - oder Schwärme winziger Drohnen als Beispiele.

Deutschland hat ebenfalls seine Militär-Ausgaben erhöht, wie Merkel im Januar ankündigte. Dies geschah auf Druck der USA. Vor wenigen Monaten hatte Deutschland seine Militärdoktrin der Nato angepasst und gegen Russland ausgerichtet. Wofür Deutschland mehr Geld braucht, ist noch nicht ganz klar.

Dennoch verfehlen die Bündnispartner die von der Nato ausgerufenen Rüstungsziele. 22 der 26 europäischen Nato-Mitglieder, darunter auch Deutschland, gäben deutlich weniger für Verteidigung aus als die vereinbarten zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts, meldete AFP.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama Schwerer Flixbus-Unfall auf der A19 bei Röbel: Was wir wissen und was nicht
04.07.2025

Ein Flixbus kippt mitten in der Nacht auf der A19 bei Röbel um. Dutzende Menschen sind betroffen, ein Mann kämpft ums Überleben. Noch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Solarausbauziel in Deutschland bis 2030 zur Hälfte erfüllt
04.07.2025

Deutschland hat bereits einen großen Schritt in Richtung Solarenergie gemacht – doch der Weg ist noch weit. Trotz beachtlicher...

DWN
Politik
Politik One Big Beautiful Bill: Das steckt hinter Trumps Steuererleichterungen
04.07.2025

Am amerikanischen Unabhängigkeitstag setzt Donald Trump ein innenpolitisches Zeichen: Mit dem "One Big Beautiful Bill" will er seine...

DWN
Panorama
Panorama Waldbrand Sachsen: Gohrischheide - über 1.000 Einsatzkräfte im Einsatz
04.07.2025

Hitze, Trockenheit und starker Wind: In Sachsen und Thüringen kämpfen Einsatzkräfte gegen massive Waldbrände. Besonders die...

DWN
Politik
Politik Rentenkasse: Neue Mütterrente wohl erst ab 2028 umsetzbar
04.07.2025

Die Ausweitung der Mütterrente sorgt für Diskussionen: Einigkeit herrscht über das Ziel, Uneinigkeit über das Tempo. Millionen Mütter...

DWN
Finanzen
Finanzen Sparen für Kinder: Welche Anlagen sich wirklich lohnen
04.07.2025

Eltern wollen ihre Kinder finanziell absichern, doch viele verschenken Chancen. Statt renditestarker Anlagen dominiert Vorsicht, oft ohne...

DWN
Technologie
Technologie KI im Jobmarkt: Die große Lüge von der Objektivität
04.07.2025

Algorithmen sollen neutral entscheiden – doch KI entlarvt sich im Personalbereich als versteckter Türsteher: Diskriminierung,...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...