Politik

Italien: Fünf-Sterne-Bewegung droht Geldstrafe wegen Ablehnung von Steuergeld

Lesezeit: 1 min
04.02.2016 00:12
Die italienische Partei Movimento Cinque Stelle soll 200.000 Euro Strafe zahlen, weil sie Steuergelder nicht angenommen hat. Die Partei hatte als einzige auf eine Rückerstattung der Wahlkampfkosten verzichtet. Wegen des so fehlenden Erstattungs-Belegs soll Sie nun ein Bußgeld zahlen, die Partei spricht von Schutzgeld-Erpressung.
Italien: Fünf-Sterne-Bewegung droht Geldstrafe wegen Ablehnung von Steuergeld

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Italien  
Justiz  

Der italienischen Partei Movimento 5 Stelle (M5S) droht eine Geld-Strafe für das Nicht-Annehmen von Steuer-Geldern. Die Partei um den Ex-Komiker Beppe Grillo hatte sich als einzige geweigert, sich die Ausgaben für den Wahlkampf zurückerstatten zu lassen. Weil sie damit auch keinen Erstattungs-Beleg vorlegen können, sollen Sie nun ein Bußgeld von bis zu 200.000 Euro zahlen, so ein Bericht auf dem Blog des Parteigründers Beppe Grillo.

In dem Bericht nennt der M5S-Abgeordente und Jurist Danilo Toninelli die Strafzahlung „die neueste Falle der politischen Parteien gegen die Fünf-Sterne-Bewegung, versteckt in einem Zusatzartikel zu einem Gesetz, das immer dieselbe Unterschrift trägt: Boccadutri.“

Die Parteienfinanzierung sorgt in Italien jüngst für Kontroversen: Ein neues Gesetz macht die Rückerstattung der Kosten für den vergangenen Wahlkampf auch für Kleinparteien möglich und schafft die dafür vorgeschriebene Kontrollen der Bilanzen weitgehend ab.

Damit wurden auf einen Schlag 45 Millionen Euro Steuergeld zusätzlich an die Parteien ausgezahlt, so ein Bericht der italienischen Zeitung Il Fatto Quotidiano. Statt ausführlich ihre Kosten aufzuzählen und zu belegen, müssen die Parteien künftig nur noch ein Formular ausfüllen, um die Rückerstattung zu erhalten. Weil die Partei M5S auf diese Rückerstattung verzichtet, habe sie das Formular auch nicht ausgefüllt. Der Autor des Gesetzes Boccadutri warf der Partei daraufhin auf Twitter „mangelnde Transparenz“ vor.

Der M5S-Fraktionsleiter Mario Giarurusso sprach hingegen von Schutzgeld-Erpressung: „Erst stecken sie sich 45 Millionen Euro an öffentlichen Geldern in die Taschen ohne die geringste Kontrolle über die eigenen Bilanzen und jetzt wollen sie die einzige Partei bestrafen, die diese Gelder abgelehnt hat, sie verlangen Schutzgeld von dem M5S“, so Giarusso im Senat.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW mit Gewinnrückgang - Konzernchef Zipse bleibt optimistisch
08.05.2024

Der Autobauer BMW musste im ersten Quartal trotz des florierenden Luxussegments Gewinneinbußen verbuchen. Konzernchef Oliver Zipse bleibt...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen weiter dramatisch an - Zukunftsaussichten bleiben düster
08.05.2024

Im April verzeichnete Deutschland erneut einen starken Anstieg der Firmeninsolvenzen - ein bedenklicher Trend, der bereits seit 10 Monaten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Siemens Energy beendet Misere und startet Sanierungsplan für Windkraftsparte Gamesa
08.05.2024

Beim kriselnden Energietechnikkonzern Siemens Energy scheint sich der Wind zu drehen. Nach einem guten zweiten Quartal mit schwarzen Zahlen...

DWN
Technologie
Technologie Abzocke an der Ladesäule? E-Auto laden unterwegs teurer als Benzin E10
08.05.2024

Die Begeisterung für Stromer hat in Deutschland schon arg gelitten. Die Ampel gewährt keine Zuschüsse mehr bei der Anschaffung - und nun...

DWN
Finanzen
Finanzen Anlagevermögen in Deutschland 2023 um 10 Prozent gewachsen
08.05.2024

Deutsche Kapitalanleger sind trotz schwacher Weltkonjunktur reicher geworden. Eine erfreuliche Nachricht für die Vermögensverwalter, die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft LNG: EU-Sanktionen bedrohen Russlands Energiegeschäfte
08.05.2024

Russland steht vor möglichen schmerzhaften EU-Sanktionen im Zusammenhang mit seinen Geschäften im Bereich Flüssigerdgas (LNG). Die...

DWN
Politik
Politik CDU plant schrittweise Rückkehr zur Wehrpflicht
08.05.2024

Nachdem die Bundeswehr 2011 von einer Regierung unter Führung der Union von der Wehrpflicht befreit wurde, macht die CDU nun nach 13...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freie Lehrstellen erreichen kritisches Niveau: Was Unternehmen jetzt tun müssen
07.05.2024

Der Lehrstellenmangel verschärft sich: Demografischer Wandel und veränderte Berufspräferenzen der Generation Z führen zu einem...