Finanzen

Iran will Öl-Verkäufe in Euro abwickeln

Die iranische Regierung plant angeblich, Ölverkäufe fortan in Euro statt in Dollar abzurechnen. Auch in Dollar notierende Forderungen gegen andere Länder, die das Land aus dem Ölhandel erwirtschaftet hat, sollen demnach in Euro zurückgezahlt werden.
08.02.2016 11:33
Lesezeit: 1 min

Der Iran plant anscheinend, Ölverkäufe fortan in Euro zu tätigen, wie Reuters am Freitag mitgeteilt hat. Wie eine Quelle bei der staatlichen Ölgesellschaft gegenüber Reuters sagte, werden die kürzlich ausgehandelten Verträge mit dem französischen Unternehmen Total und der spanischen Raffinerie Cepsa sowie der russischen Litasco in Euro abgewickelt. „In unseren Rechnungen gibt es eine Klausel, der zufolge Öl in Euro im Wechselkur zum Dollar zum Liefertermin bezahlt werden soll“, sagte die von Reuters zitierte Quelle.

Europäische Länder gehören zu den wichtigsten Kunden des Landes. „Viele europäische Unternehmen suchen derzeit im Iran nach Geschäftsmöglichkeiten, deshalb ergeben Einnahmen in Euro Sinn“, sagte Robin Mills von Qamar Energy. Der Iran hat seit Jahren darauf gedrungen, den Dollar im internationalen Ölhandel durch den Euro zu ersetzen. Im Jahr 2007 scheitere das Land damit, die Mitglieder des Förderkartells OPEC von seinen Plänen zu überzeugen. Nach der Aufhebung der gegen das Land gerichteten Sanktionen versucht Teheran erneut, die Abhängigkeit vom Dollar zu reduzieren. Seit Aufhebung der Sanktionen sind die iranischen Exporte von Erdöl nach Europa auf mehr als 300.000 Barrel (159 Liter) gestiegen, wie Reuters am Samstag meldete.

Auch in Dollar ausstehende Forderungen sollen demnach in Euro beglichen werden. Nach Angaben der indischen Regierung sollen ausstehende Schulden von rund 6 Milliarden Dollar in Euro bezahlt werden. Da der Iran Teil des Zahlungssystem SWIFT ist, sei es für das Land einfach, in der jeweils gewünschten Währung bezahlt zu werden. „Wir wollen Euros“, zitiert Reuters die Quelle bei der staatlichen iranischen Ölgesellschaft.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Starbucks dreht den Spieß um: Mehr Baristas statt mehr Maschinen
10.05.2025

Starbucks gibt auf die Maschinen auf: Statt weiter in teure Technik zu investieren, stellt das Unternehmen 3.000 Baristas ein. Nach...

DWN
Panorama
Panorama EU-Prüfer sehen Schwächen im Corona-Aufbaufonds
10.05.2025

Milliarden flossen aus dem Corona-Topf, um die Staaten der Europäischen Union beim Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie zu unterstützen....