Unternehmen

Anklage bei Düngemittel-Konzern K+S wegen Abwasserentsorgung

Lesezeit: 1 min
18.02.2016 16:03
Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage wegen des Verdachts der unerlaubten Abfallentsorgung beim Salz- und Düngemittelkonzern K+S. Gegen wen genau Anklage erhoben wird, wollte der Richter noch nicht kommentieren. Eine thüringische Gemeinde wirft K+S vor, 9,5 Millionen Kubikmeter Salzlauge illegal versenkt zu haben.
Anklage bei Düngemittel-Konzern K+S wegen Abwasserentsorgung

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Wegen des Verdachts der unerlaubten Abfallentsorgung beim Salz- und Düngemittelkonzern K+S hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. „Die Anklageschrift ist bei uns eingegangen und wird den Beschuldigten voraussichtlich in nächster Zeit zugestellt,“ sagte Bernhard Landwehr, Richter am Landgericht Meiningen, der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. Gegen wen genau Anklage erhoben wird, wollte er nicht kommentieren. Das Landgericht werde für die Eröffnung des Hauptverfahrens prüfen, ob hinreichender Tatverdacht besteht. Der Strafrahmen reiche von der Geldstrafe bis hin zur Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.

Ausgangspunkt ist eine Strafanzeige der thüringischen Gemeinde Gerstungen aus dem Jahr 2008. Ermittler hatten im vergangenen September Büros und Geschäftsräume des Kasseler Unternehmens sowie Privathäuser in Thüringen, Hessen und Rheinland-Pfalz durchsucht. Der Tatvorwurf richtete sich nach Angaben des Landeskriminalamts Thüringen gegen Verantwortliche des Unternehmens sowie Tochtergesellschaften in Kassel, Unterbreizbach und Philippsthal sowie gegen Behördenvertreter aus Thüringen.

Das Unternehmen selbst sieht keinen Rechtsverstoß: „Wir sind nach wie vor der Überzeugung, dass die erteilten Genehmigungen von damals rechtmäßig sind und halten die Vorwürfe für unbegründet. Dies hat auch die fortlaufende Prüfung durch eine externe Kanzlei in den vergangenen Monaten ergeben“, sagte ein K+S-Sprecher.

Die Gemeinde Gerstungen wirft K+S nach Angaben des Landeskriminalamts vor, von 1999 bis 2007 insgesamt 9,5 Millionen Kubikmeter Abfall, insbesondere Salzlauge, in unterirdische Gesteinsschichten der Gerstunger Mulde versenkt zu haben. Tatsächlich seien die erforderlichen Voraussetzungen zur Versenkung von Kaliabwässern nach dem Wasserrecht nicht gegeben gewesen. Die wasserrechtliche Erlaubnis für K+S erteilte damals das Thüringer Landesbergamt. Die WirtschaftsWoche hatte am Mittwochabend vorab berichtet, dass die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft im thüringischen Meiningen kurz vor dem Abschluss stünden.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...