Finanzen

Finanzinvestoren wollen 2016 in Deutschland wieder aktiver werden

Lesezeit: 1 min
22.02.2016 12:25
Im vergangenen Jahr haben sich die Finanzinvestoren bei deutschen Unternehmen etwas zurückgehalten. Viele Unternehmen waren noch zu teuer. In diesem Jahr wollen sie aber wieder mehr einkaufen und hoffen auf bessere Preise angesichts der Börsenstürze in den vergangenen Wochen.
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Beteiligungsgesellschaften haben im vergangenen Jahr deutlich weniger Geld in deutsche Unternehmen investiert. Nach Daten des Branchenverbandes BVK steckten sie 5,3 Milliarden Euro Eigenkapital in mehr als 1200 überwiegend junge und kleine Firmen, ein Viertel weniger als 2014. Das Volumen von Gründungs- und Wachstumsfinanzierungen (Venture Capital) lag mit 780 (2014: 671) Millionen Euro dagegen auf dem höchsten Stand seit 2008. „Das Finanzierungsumfeld ist gut, aber die Zahl der Übernahmekandidaten bleibt überschaubar“, sagte der Sprecher des Vorstands beim Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK), Wilken von Hodenberg, am Montag. „Was fehlt, ist ein Deal mit eineinhalb oder zwei Milliarden Euro Volumen. Dann wären wir wieder auf Rekordniveau.“

Private-Equity-Firmen stemmten in Deutschland 2015 nur drei Milliarden-Transaktionen. Die größte war der Verkauf der Drogeriekette Douglas, die für fast drei Milliarden Euro vom Finanzinvestor Advent an den Konkurrenten CVC weitergereicht wurde. Die Investoren finanzieren Übernahmen in der Regel etwa zur Hälfte über Kredite.

Vielen Private-Equity-Gesellschaften seien die Unternehmen im vergangenen Jahr zu teuer gewesen, sagte von Hodenberg, der ehemalige Vorstandssprecher des Finanzinvestors DBAG. Das dürfte sich 2016 ändern: Nach einer BVK-Umfrage wollen 55 Prozent der Beteiligungsfirmen mehr investieren. Von Hodenberg erwartet, dass die Preise für Unternehmenskäufe in diesem Jahr angesichts der Talfahrt an den Börsen zurückgehen werden.

Bei ihren Investoren sammelten die deutschen Private-Equity-Firmen 2015 mit 1,33 (2,78) Milliarden Euro nur halb so viel ein wie 2014. Das soll sich im neuen Jahr wieder ändern: 28 Gesellschaften wollen laut einer Umfrage des BVK insgesamt 3,1 Milliarden Euro neues Fonds-Kapital einwerben.


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