Die deutsche Baubranche hat 2015 den höchsten Umsatz seit der Jahrtausendwende erzielt. Er stieg um 1,3 Prozent auf fast 67 Milliarden Euro und damit das fünfte Jahr in Folge, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. „Ein höherer Umsatz wurde zuletzt im Jahr 2000 erzielt mit 72,1 Milliarden Euro“, hieß es. In der Statistik werden nur Betriebe des Bauhauptgewerbes mit mindestens 20 Beschäftigten geführt.
Die saison-, arbeitstäglich- und preisbereinigten Aufträge stiegen im Dezember um 3,9 Prozent zum Vormonat. „Mit dem Anstieg wurde das außergewöhnlich gute Novemberergebnis nochmals übertroffen“, erklärten die Statistiker. „Bei dieser Entwicklung spielten Großaufträge eine wichtige Rolle.“ Im Vergleich zum Dezember 2014 zogen die Aufträge im Bauhauptgewerbe sogar um 19,8 Prozent an. 2015 insgesamt wuchsen sie damit um 3,7 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor. Die Branche profitiert von historisch niedrigen Zinsen und dem hohen Bedarf an Wohnungen, nicht zuletzt auch wegen der starken Zustroms von Flüchtlingen.
Der größte deutsche Baukonzern Hochtief hat nach einer Gewinnsteigerung angekündigt, seine Dividende erhöhen. Der um Spartenverkäufe und Restrukturierungsaufwendungen bereinigte operative Gewinn sei im Geschäftsjahr 2015 dank Zuwächsen in Amerika, Asien und Europa um 39 Prozent auf 265 Millionen Euro gestiegen, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Die Aktionäre, darunter der spanische Mutterkonzern ACS, sollen eine Dividende von zwei Euro je Aktie erhalten. Im laufenden Jahr peilt Hochtief einen bereinigten operativen Konzerngewinn von 300 bis 360 Millionen Euro an.