Politik

Zensur bei CDU-Parteitag: Website verschweigt EU-kritische Wortmeldungen

Lesezeit: 1 min
04.12.2012 15:18
Die CDU ist sich ihrer Rolle offenbar nicht doch ganz so sicher, wie sie vorgibt: Sicherheitshalber bringt die Partei-Website zum XXV. Parteitag nur Zitate des Jubels, zwei kritische Wortmeldungen werden verschwiegen.
Zensur bei CDU-Parteitag: Website verschweigt EU-kritische Wortmeldungen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aktuell: Griechen-Chaos kostet Deutschland früher oder später 93 Milliarden Euro

Die Website zum CDU-Parteitag erweckt den Anschein, als wäre alles eitel Sonnenschein unter Angla Merkel. Das stimmt so nicht: Die Website verschweigt zwei kritische Wortmeldungen, die es gleich zu Beginn des Parteitags gegeben hat: Zunächst sprach ein konservativer Delegierter davon dass die CDU ihr C verteidigen müsse - und vor allem darüber, dass die Milliarden an Euro-Hilfsgeldern besser an die Familien gegangen wären als nach Griechenland.

Und auch die Wortmeldung von Oswald Metzger fiel der Zensur zum Opfer: Metzger sagte, alle Parteien begingen den Fehler, in der Euro-Frage eine fundamental andere Position zu vertreten als die meisten Bürger Deutschlands.

Der ehemalige sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) forderte: „Wir müssen den Bürgern und unseren Mitgliedern die Wahrheit über die Verluste sagen, die in der Eurozone entstanden sind.“ Auch von seiner Wortmeldung keine Spur auf der offiziellen Website.

In den "Liveblog" fanden nur jene Wortmeldungen Eingang, die sich ausdrücklich hymnisch über die Kanzlerin äußerten. Auffallend viel Raum bekam der Roland Koch-Nachfolger Volker Bouffier (Hessen), der sich in seiner Rede besonders tief vor Merkel verneigte. Bei der Wahl zum Stellvertreter hat es ihm nicht geholfen - er war mit 83,4 Prozent einer der Schwächsten.

Das Wahlergebnis von 97,94 Prozent für Merkel läßt allerdings keine zwei Meinungen darüber zu, dass Merkel eindeutig die Kanzlerin der Herzen der Köpfe der CDU ist.

Weitere Themen

City of London nervös: Spekulationen über Downgrade für Deutschland

Hohe Strompreise: „Konsumenten zahlen für Milliarden-Geschenke an die Industrie“

Neuwahlen gefordert: Berlusconi droht Monti mit Rauswurf

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Politik
Politik Klima-Gipfel in Dubai: Opec mobilisiert Widerstand gegen Klimapolitik des Westens
10.12.2023

Auf dem Klimagipfel in Dubai brechen tiefe Gräben auf. Zahlreiche Länder wehren sich gegen die vom Westen geforderte Abkehr von fossilen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland ist der kranke Mann Europas - „Agenda 2030“ statt grünem Sozialismus
10.12.2023

Nach Jahren von Energiewende und Klima-Politik steht fest: Deutschland ist wieder der kranke Mann Europas, schreibt Marc Friedrich. Es...

DWN
Politik
Politik Der Frühling des Merz
10.12.2023

Von den meisten Vertretern des Medien-Mainstreams nicht oder nur höchst widerwillig zur Kenntnis genommen, hat es der Vorsitzende der CDU,...

DWN
Politik
Politik Der Amerikanische Traum ist ausgeträumt – auch in Deutschland
09.12.2023

In den USA werden immer mehr Bürger ökonomisch abgehängt. Insbesondere drei Faktoren führen dazu, dass der Traum vom sozialen Aufstieg...

DWN
Politik
Politik Europa steht mit Klima-Politik weltweit isoliert da
09.12.2023

Die Europäer zahlen bereits den Preis für die geplante De-Karbonisierung der Wirtschaft. Der Großteil der Welt schaut zu und wartet ab.

DWN
Finanzen
Finanzen Zentralbanken: Von restriktiv auf neutral
10.12.2023

Mainstream-Analysten erwarten ein vergleichsweise problemarmes Jahr 2024.

DWN
Politik
Politik Die Energiepreise steigen – der Wohlstand sinkt
10.12.2023

Hohe Energiekosten zwingen viele Betriebe zum Abwandern in Länder mit günstigeren Kosten oder zur Aufgabe. Als Folge sinkt der...

DWN
Politik
Politik Netzagentur: E-Autos kann jederzeit der Strom abgedreht werden
09.12.2023

Neue Eingriffsrechte der Bundesnetzagentur zeigen: wer eine Wärmepumpe oder ein E-Auto hat, kann sich nicht mehr darauf verlassen, dass...