Finanzen

Vorboten der Krise: Container machen Verluste

Die Weltwirtschaft verliert immer mehr an Fahrt. Im laufenden Jahr werden viele Reedereien Verluste einfahren, weil die Kosten die Erlöse im Container-Handel mittlerweile übersteigen. Grund dafür ist eine extrem schwache globale Nachfrage.
07.03.2016 00:35
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Weltwirtschaft steht offenbar vor einer Rezession. Diese wirkt sich bereits auf den globalen Warenverkehr zur See aus – der als ein Vorläufer der konjunkturellen Entwicklung gilt – und äußert sich dort konkret in einem Rückgang der transportierten Güter, der Nachfrage und in tiefen Rohstoffpreisen.

Zum ersten Mal seit den frühen 1990er-Jahren befindet sich der maritime Handel mit Kohle und Eisen in zwei aufeinanderfolgenden Jahren in der Kontraktion, wie Clarkson Research laut dem Nachrichtenportal Bloomberg berichtet.

Zudem wirft der Containerhandel für viele Frachtfirmen kaum noch Gewinne ab – ganz im Gegenteil – bei den allermeisten übersteigen die Kosten mittlerweile die Erlöse deutlich. Berechnungen von Bloomberg zufolge liegen die durchschnittlichen Frachterlöse von großen Containerschiffen („Capesize-Größe“) seit Sommer 2015 unter jener Schwelle, ab der Gewinn erzielt wird. Etwa seit November 2015 liegen die Erlöse auch unter den durchschnittlichen Betriebskosten und seit dem Jahreswechsel sogar unterhalb der durchschnittlichen Kosten für die Crews.

Die Aussichten für die Handelsbranche bleiben vorerst schlecht, weil die Weltwirtschaft fast keine Dynamik mehr aufweist. „Fast jede Gattung der Frachtschiffe wird in diesem Jahr keinen Gewinn erzielen können, und sie werden im Jahr 2017 fast nichts verdienen, wie aus Einschätzungen von Analysten und aus Industriedaten hervorgeht“, schreibt Bloomberg. Diese Einschätzung kann nur durch eine massive Abkühlung der globalen Konjunktur erklärt werden.

Aus Angst, Marktanteile zu verlieren, lassen viele Betreibergesellschaften ihre Schiffe inzwischen auch teilbeladen fahren. Es bleibt abzuwarten, wie sich die globale Nachfrage langfristig entwickelt. Der Kurs des Baltic Dry-Index, welcher die Frachtraten wichtiger Rohstoffe abbildet, steigt seit einigen Tagen zwar wieder, er liegt mit rund 335 Punkten aber immer noch auf extrem niedrigen Niveau – Ende 2013 stand er bei 2330 Punkten.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt H&K-Aktie: Rüstungsboom lässt Aufträge bei Heckler & Koch explodieren
04.07.2025

Heckler & Koch blickt auf eine Vergangenheit voller Skandale – und auf eine glänzende Gegenwart und Zukunft. Der Traditionshersteller...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Aufwertung: Sind jetzt Firmengewinne in Gefahr?
04.07.2025

Der starke Euro wird für Europas Konzerne zur Falle: Umsätze schrumpfen, Margen brechen ein – besonders für Firmen mit US-Geschäft...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Facebook greift auf Ihre Fotos zu – viele merken es nicht
04.07.2025

Eine neue Funktion erlaubt Facebook, alle Fotos vom Handy hochzuladen. Die meisten Nutzer merken nicht, was sie wirklich akzeptieren. Wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Flat Capital-Aktie: Trotz Beteiligungen an OpenAI und SpaceX überbewertet?
04.07.2025

Flat Capital lockt mit Beteiligungen an OpenAI, SpaceX und Co. Doch die Risiken steigen, Insider warnen. Ist die Flat Capital-Aktie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stromsteuersenkung: Wirtschaftsverbände kritisieren Merz für gebrochene Zusage
04.07.2025

Die Entscheidung der Bundesregierung zur Stromsteuersenkung sorgt für Aufruhr. Wirtschaftsverbände fühlen sich übergangen und werfen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China-Zölle auf EU-Weinbrand kommen nun doch – das sind die Folgen
04.07.2025

China erhebt neue Zölle auf EU-Weinbrand – und das mitten im Handelsstreit mit Brüssel. Betroffen sind vor allem französische...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gaspreise steigen wieder: Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet
04.07.2025

Nach einem deutlichen Preisrückgang ziehen die europäischen Gaspreise wieder an. Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet –...

DWN
Panorama
Panorama Schwerer Flixbus-Unfall auf der A19 bei Röbel: Was wir wissen und was nicht
04.07.2025

Ein Flixbus kippt mitten in der Nacht auf der A19 bei Röbel um. Dutzende Menschen sind betroffen, ein Mann kämpft ums Überleben. Noch...