Politik

Die nächste Blase: Deutsche Anleger vor Milliarden-Verlusten bei Schifffahrts-Fonds

Lesezeit: 1 min
05.12.2012 00:31
Die deutschen Banken halten derzeit ausstehende Kredite in der Höhe von 98 Milliarden Euro in der Schifffahrtsindustrie. Tausende Anleger könnten ihr Investment verlieren, weil sie in Fonds investiert hatten, um Steuern zu sparen.
Die nächste Blase: Deutsche Anleger vor Milliarden-Verlusten bei Schifffahrts-Fonds

Mehr zum Thema:  
Banken >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Banken  

Die Probleme bei den französischen Werften (hier) sind nur ein Vorbot einer möglicherweise noch heftigeren Krise, die Deutschland besonders treffen könnte: In der Schifffahrts-Branche geht wegen der matten Konjunktur gar nichts mehr. Die deutschen Banken haben mehr in diese Industrie investiert als alle anderen europäischen Staaten. Um die Jahrtausendwende waren entsprechende Fonds besonders populär: Die Anleger wurden vor allem mit dem Versprechen geködert, über dieses Investments Steuern zu sparen. Besonders betroffen sind die Commerzbank und die NordLB in Hannover. Damit kommt möglicherweise auch wieder auf die Sparkassen eine unangenehme Weihnachstüberraschung zu: Sie sind die Eigentümer der Landesbanken wie auch der HSH Nordbank und müssen in der Regel deren Verluste ausbügeln. Insgesamt beträgt das Risiko der 10 größten deutschen Banken in der Schifffahrtsbranche 98 Milliarden Euro.

Nun könnte sich herausstellen, dass die Investments nichts mehr wert sind. "Viele Investoren hatten keine Ahnung über die Risiken, die mit solchen Fonds verbunden sind", sagte Jan-Henning Ahrens, Partner bei der Rechtsanwaltskanzlei KWAG, der New York Times. Es werde noch Jahre dauern, bis sich die Industrie erholt. Ahrens: "Die Chancen, dass die Anleger noch Geld bekommen, sind sehr gering bis Null."

Am Mittwoch wird die HSH Nordbank ihre Abschreibungen im Schifffahrtsbereich bekanntgeben. Die Bank hat bereits angekündigt, dass sie im kommenden Jahr 1,3 Milliarden Euro vom deutschen Steuerzahler braucht, um zu überleben.

Die Beluga Reederei in Bremen hat erst vor kurzem die Pleite angemeldet, 550 Mitarbeiter werden arbeitslos. Größter Eigner der Firma ist die kalifornische Oaktree Capital Management


Mehr zum Thema:  
Banken >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...