Politik

Trump-Gegner erzwingen Absage von Wahlkampf-Auftritt

Lesezeit: 1 min
12.03.2016 14:03
US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump musste am Freitag einen Wahlkampfauftritt absagen. Der Grund: Eine massive Anti-Trump-Demo drohte zu eskalieren, als die Gegner des Kandidaten auf seine Unterstützer trafen. Der Vorfall ist ein Novum bei US-Wahlen.
Trump-Gegner erzwingen Absage von Wahlkampf-Auftritt

Mehr zum Thema:  
USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
USA  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehrere tausend Menschen haben in Chicago gegen eine Veranstaltung des republikanischen US-Präsidentschaftsbewerbers Donald Trump protestiert. Daraufhin sagte der 69-Jährige seinen Auftritt am Freitagabend (Ortszeit) wegen Sicherheitsbedenken ab, wie sein Kampagnenteam mitteilte. Es kam zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Trump-Unterstützern. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Menschen sich im Gedränge schubsten und schlugen.

Hunderten Demonstranten war es gelungen, in die Veranstaltungshalle einzudringen. Manche von ihnen zerrissen Wahlkampfschilder der Trump-Kampagne. Fünf Demonstranten wurden nach Polizeiangaben festgenommen, zwei Sicherheitskräfte bei den hitzigen Auseinandersetzungen verletzt, wie der US-Sender CNN berichtete. Auch vor der Halle versammelten sich zahlreiche Demonstranten. Laut der Zeitung «Chicago Tribune» blockierten manche von ihnen eine Auffahrt. Die Polizei führte mehrere Personen ab und löste die Proteste letztlich auf.

Wer die Proteste organisiert hat, ist unkar. Tatsache ist, dass das gesamte Establishment in Washington massiv gegen den Außenseiter Trump kämpft. Auch an der Wall Street wird Trump abgelehnt, weil er keine Netzwerke bei den großen Finanzinstitutionen aufgebaut hat, die etwa mit denen mithalten könnten, die die Kampagne von Hillary Clinton finanzieren.

Trump verteidigte die Absage seines Auftritts in Chicago: «Ich wollte nicht, dass jemand verletzt wird», sagte er CNN. «Ich glaube, wir haben die richtige Entscheidung getroffen. Auch wenn damit das Recht auf freie Meinungsäußerung verletzt wird.»

Trump hat nach Chicago einem Medienbericht zufolge auch eine Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Ohio aus Sicherheitsgründen abgesagt. Die Webseite Cincinnati.com zitierte einen lokalen Sprecher der Trump-Kampagne, wonach die Sicherheitsvorkehrungen in der vorgegebenen Zeit nicht mehr zu schaffen seien.

Trump ist derzeit der Favorit für die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner. Der Milliardär führt mit rund 100 Delegierten Vorsprung vor seinem zurzeit schärfsten Konkurrenten Ted Cruz.

In den vergangenen Tagen hatte sich die Stimmung auf seinen Veranstaltungen zunehmend aufgeheizt. Am Mittwoch schlug ein Trump-Anhänger einen schwarzen Studenten mit der Faust ins Gesicht. Es war nicht das erste Mal, dass Unterstützer des Republikaners Gewalt gegen Demonstranten anwendeten. Trump verteidigte solche Aktionen während einer Rede am Freitagnachmittag. Das Publikum habe zurückgeschlagen, «davon sollten wir noch ein bisschen mehr sehen».


Mehr zum Thema:  
USA >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...