Finanzen

OPEC: Saudi-Arabien auch ohne Iran zu Fördergrenze bereit

Saudi-Arabien ist angeblich bereit, die Ölförderung im Verbund mit anderen Staaten auch ohne die Beteiligung des Iran zu begrenzen. Dies behauptet eine Quelle aus der Erdölvereinigung OPEC. Selbst wenn eine Deckelung der Produktion auf dem Niveau vom Januar gelänge, wäre dies aber keine Garantie für wieder steigende Preise.
22.03.2016 16:26
Lesezeit: 1 min

Saudi-Arabien ist grundsätzlich bereit, seine Ölförderung auch ohne den Iran auf dem Niveau von Januar einzufrieren, behauptet ein von Financial Times zitierter Repräsentant der OPEC. Wenn dies stimmt, würde eine Einigung wieder wahrscheinlicher werden. Zuletzt hatten sich Saudi-Arabien, Russland, Katar und Venezuela im Februar grundsätzlich darauf verständigt, die Fördermenge einzufrieren. Die Ankündigung des Iran, diesem Vorhaben nicht beizutreten, hatte die Chancen auf eine Einigung bisher verhindert, weil Saudi-Arabien einen Machtzuwachs seines bedeutendsten Rivalen fürchtete.

Wichtige Förderländer werden am 17. April in der katarischen Hauptstadt Doha zusammenkommen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Katars Energieminister sagte kürzlich, dass rund 15 Förderländer eine Begrenzung favorisierten. Diese wären zusammen für etwa zwei Drittel der globalen Produktion verantwortlich.

Viele Beobachter schätzen die Wirkung einer Förder-Begrenzung jedoch als gering ein. Selbst wenn sich einige Länder darauf verständigen könnten, so bliebe das weltweite Überangebot auf den Märkten bestehen. Dazu trägt auch bei, dass die Fördermengen im Januar sehr hoch waren. Die sich abkühlende Weltwirtschaft erzeugt in ihren Augen überdies nicht genug Nachfrage, um die Preise wieder anzuheben.

Die Ölstaaten hoffen offensichtlich auf die psychologische Wirkung eines Abkommens. Dies wäre ein Signal an die Finanz- und Handelsmärkte, dass immerhin etwas gegen den Preisverfall unternommen werde. Die blanke Hoffnung auf wieder steigende Preise könnte sich demzufolge positiv auf die Preise auswirken.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...