Politik

Flugzeug-Entführung in Zypern beendet

Die Entführung eines nach Zypern entführten ägyptischen Passagierflugzeuges ist beendet. Das teilte das zyprische Außenministerium mit. Der Entführer wurde offenbar verhaftet. Die Behörden schließen einen terroristischen Hintergrund aus.
29.03.2016 15:07
Lesezeit: 1 min

Die Entführung eines ägyptischen Verkehrsflugzeuges nach Zypern ist am Dienstag unblutig zu Ende gegangen. Der mutmaßliche Täter habe sich den Sicherheitskräften am Flughafen von Larnaka ergeben, erklärten die zyprischen Behörden. Der Mann habe das Flugzeug mit den Händen über dem Kopf verlassen, berichtete das Fernsehen. "Es ist vorbei", twitterte das zyprische Außenministerium. Der Täter hatte das Flugzeug auf dem Weg von Alexandria nach Kairo entführt und zur Landung in Larnaka gezwungen. Seine Motive blieben zunächst unklar. "Das hat nichts mit Terrorismus zu tun", sagte Zyperns Präsident Nicos Anastasiades. Ägyptens Ministerpräsident Scherif Ismail erklärte, manchmal habe der Mann in den Verhandlungen Treffen mit EU-Vertretern gefordert, dann wieder habe er verlangt, zu einem anderen Flughafen zu fliegen.

Nach Angaben des ägyptischen Luftfahrtministeriums befanden sich 81 Menschen an Bord des Airbus 320 der EgyptAir, darunter 21 Ausländer und 15 Besatzungsmitglieder. Zur Person des Entführers gab es unterschiedliche Angaben. Zunächst meldeten die staatlichen ägyptischen Medien, bei dem Täter handle es sich um Ibrahim Samaha, später gaben sie den Namen des Entführers mit Seif Eldin Mustafa an. Während die Verhandlungen mit ihm andauerten, gingen zyprische Sicherheitskräfte rund um die Maschine in Stellung. Israel ließ nach Angaben aus Militärkreisen als Vorsichtsmaßnahme Kampfjets aufsteigen.

Unter den Passagieren befanden sich nach Angaben des ägyptischen Luftfahrtministeriums acht US-Bürger, vier Briten, vier Niederländer, zwei Belgier, ein Italiener, ein Syrer und ein Franzose. Der Tourismus ist eine entscheidende Einnahmequelle für die ägyptische Wirtschaft. Die Branche leidet aber seit langem unter der schlechten Sicherheitslage. Ende Oktober stürzte ein russisches Verkehrsflugzeuge über dem Sinai ab. Der IS bekannte sich zu dem Anschlag, bei dem alle 224 Menschen an Bord umkamen und der eine Debatte über die Sicherheit der ägyptischen Flughäfen auslöste.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama Spritpreis: Wie der Rakete-und-Feder-Effekt Verbraucher belastet
03.07.2025

Die Spritpreise steigen wie eine Rakete, fallen aber nur langsam wie eine Feder. Das Bundeskartellamt nimmt dieses Muster ins Visier und...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....

DWN
Panorama
Panorama EU-Klimapolitik: Soviel Spielraum lässt das 90-Prozent-Ziel
02.07.2025

Die EU-Kommission hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2040 sollen die Emissionen massiv sinken, ein großer Schritt Richtung...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...

DWN
Politik
Politik Gasförderung Borkum: Kabinett billigt Abkommen mit den Niederlanden
02.07.2025

Die Bundesregierung will mehr Gas vor Borkum fördern und stößt damit auf heftigen Widerstand von Umweltschützern. Das Vorhaben soll...