Die Entführung eines ägyptischen Verkehrsflugzeuges nach Zypern ist am Dienstag unblutig zu Ende gegangen. Der mutmaßliche Täter habe sich den Sicherheitskräften am Flughafen von Larnaka ergeben, erklärten die zyprischen Behörden. Der Mann habe das Flugzeug mit den Händen über dem Kopf verlassen, berichtete das Fernsehen. "Es ist vorbei", twitterte das zyprische Außenministerium. Der Täter hatte das Flugzeug auf dem Weg von Alexandria nach Kairo entführt und zur Landung in Larnaka gezwungen. Seine Motive blieben zunächst unklar. "Das hat nichts mit Terrorismus zu tun", sagte Zyperns Präsident Nicos Anastasiades. Ägyptens Ministerpräsident Scherif Ismail erklärte, manchmal habe der Mann in den Verhandlungen Treffen mit EU-Vertretern gefordert, dann wieder habe er verlangt, zu einem anderen Flughafen zu fliegen.
Nach Angaben des ägyptischen Luftfahrtministeriums befanden sich 81 Menschen an Bord des Airbus 320 der EgyptAir, darunter 21 Ausländer und 15 Besatzungsmitglieder. Zur Person des Entführers gab es unterschiedliche Angaben. Zunächst meldeten die staatlichen ägyptischen Medien, bei dem Täter handle es sich um Ibrahim Samaha, später gaben sie den Namen des Entführers mit Seif Eldin Mustafa an. Während die Verhandlungen mit ihm andauerten, gingen zyprische Sicherheitskräfte rund um die Maschine in Stellung. Israel ließ nach Angaben aus Militärkreisen als Vorsichtsmaßnahme Kampfjets aufsteigen.
Unter den Passagieren befanden sich nach Angaben des ägyptischen Luftfahrtministeriums acht US-Bürger, vier Briten, vier Niederländer, zwei Belgier, ein Italiener, ein Syrer und ein Franzose. Der Tourismus ist eine entscheidende Einnahmequelle für die ägyptische Wirtschaft. Die Branche leidet aber seit langem unter der schlechten Sicherheitslage. Ende Oktober stürzte ein russisches Verkehrsflugzeuge über dem Sinai ab. Der IS bekannte sich zu dem Anschlag, bei dem alle 224 Menschen an Bord umkamen und der eine Debatte über die Sicherheit der ägyptischen Flughäfen auslöste.
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