Gemischtes

Frankreich: Schwere Ausschreitungen bei Protesten gegen Regierung

Lesezeit: 1 min
31.03.2016 17:10
Wegen der geplanten Arbeitsmarktreform in Frankreich protestieren zehntausende Franzosen. In zahlreichen Städten gingen Gewerkschafter und Studenten auf die Straße. Sie befürchten Einbußen bei sozialer Sicherheit. Es kam zu schweren Ausschreitungen zwischen Polizei und Demonstranten.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Hunderttausende Menschen sind in vielen Teilen Frankreichs gegen die umstrittene Arbeitsmarktreform der Regierung auf die Straße gegangen. Versammlungen und Protestzüge wurden am Donnerstag nicht nur aus großen Städten wie Paris, Marseille, Lyon, Bordeaux oder Nantes (siehe Video) gemeldet. Auch in kleineren Orten gab es zahlreiche Demonstrationen. Dabei kam es auch zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Teilnehmern. In Paris und Marseille berichteten die zuständigen Behörden von mehreren Festnahmen.

Der vergangene Woche vorgelegte Gesetzentwurf soll das Arbeitsrecht flexibler machen und helfen, die hohe Arbeitslosigkeit zu senken. Kritiker halten die Vorschläge für unsozial und fordern ihre Rücknahme

Gewerkschaften sprachen von mehr als 200 Protestkundgebungen im ganzen Land. Die Angaben zu den Teilnehmerzahlen schwankten deutlich zwischen offiziellen Stellen und Organisatoren. Nach den Angaben regionaler Medien für verschiedene Städte gehen die Zahlen landesweit deutlich über die Marke von 100.000. Der Eiffelturm in der Hauptstadt Paris blieb wegen des Ausstands geschlossen.

Auch im Bahnverkehr kam es zu Störungen: Der Betreiber SNCF rechnete mit Ausfällen bei etwa der Hälfte aller Regionalzüge. Auch einige TGV-Fernverkehrszüge mussten gestrichen werden oder waren verspätet. An dem Streik, zu dem zwei von vier großen Eisenbahngewerkschaften aufgerufen hatten, beteiligten sich laut SNCF knapp 25 Prozent der Beschäftigten. Bei den jüngsten Aktionen Anfang März hatte die Beteiligung bei dem Staatsbetrieb noch bei 35,5 Prozent gelegen.

Die Regierung hatte ihre ursprünglichen Pläne wegen des Gegenwinds bereits abgeschwächt. Anfang März waren nach Behördenangaben mehr als 200.000 Menschen gegen das Projekt auf die Straße gegangen.

Staatschef François Hollande hatte erst am Mittwoch erklärt, er werde sich Mitte 2017 nur dann erneut um das Präsidentenamt bewerben, wenn die Arbeitslosigkeit deutlich sinke. Ende Februar war in Frankreich mit mehr als 3,59 Millionen Arbeitslosen ein neuer Rekord gemeldet worden. Die Zahl lag noch 2,5 Prozent über dem Vorjahreswert.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Trotz Zinssenkungen stabil bleiben: So schützen Anleger ihr Vermögen
03.10.2024

EZB und Fed haben mit den ersten Zinssenkungen begonnen. Dadurch sinken auch die Zinsen am Geldmarkt und für Bankeinlagen. Wie können...

DWN
Politik
Politik Die Viererbande des 21. Jahrhunderts: Herausforderungen für den Westen
03.10.2024

Als Viererbande bezeichnete man vier hochrangige Funktionäre in China, die eng mit einigen der radikalsten Merkmale der Kulturrevolution...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Private Krankenversicherung: 2025 sollen die Beiträge um durchschnittlich 18 Prozent steigen
03.10.2024

Das Krankenversichern wird teuer. Nicht nur die gesetzlichen Krankenkassen haben schon wieder Beitragserhöhungen angekündigt, auch bei...

DWN
Politik
Politik Kommentar zur Österreich-Wahl: Die siegreiche FPÖ wird noch stärker werden
03.10.2024

Durch den FPÖ-Erfolg bei der Österreich-Wahl sind wirtschaftlich keine raschen Veränderungen zu erwarten. Die Grenzkontrollen zumindest...

DWN
Finanzen
Finanzen CO2-Preis treibt Energiekosten ab 2027 in unerschwingliche Höhen
03.10.2024

Schon heute brauchen Anbieter CO2-Zertifikate, wenn sie fossile Energien in den Markt einbringen wollen. Die Preise hierfür werden noch...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Europas Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr: Die fehlende Zutat
03.10.2024

Seinen drastischen Formulierungen nach zu urteilen, hatte Mario Draghis großer Bericht über die europäische Wettbewerbsfähigkeit...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft 35 Jahre nach dem Mauerfall: Was trennt und was eint Ost und West?
03.10.2024

Ost und West sind kulturell geprägt, doch die Unterschiede verschwimmen zunehmend. Der Ostbeauftragte Schneider sieht darin eine positive...

DWN
Politik
Politik Bürgergeld-Sanktionen werden verschärft – was bedeutet das?
02.10.2024

Die Bundesregierung hat beschlossen, die Vorgaben für Bürgergeld-Empfängerinnen und -Empfänger zu verschärfen. Bei der Ablehnung eines...