Unternehmen

Indischer Stahlkonzern Tata will bei ThyssenKrupp einsteigen

Lesezeit: 1 min
01.04.2016 10:32
Der indische Konzern Tata Steel ist offenbar an der europäischen Stahlsparte von ThyssenKrupp interessiert. Diskutiert werde eine Beteiligung in einem Joint Venture. Die Aussicht auf eine Konsolidierung der Branche trieb den Aktienkurs von ThyssenKrupp in die Höhe.
Indischer Stahlkonzern Tata will bei ThyssenKrupp einsteigen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der indische Konzern Tata Steel will einem Medienbericht zufolge bei der europäischen Stahlsparte von ThyssenKrupp einsteigen. Die Gespräche seien weit fortgeschritten, meldete die Rheinische Post unter Berufung auf Berliner Regierungskreise. Mehrere Varianten würden diskutiert. Dabei werde keine klassische Übernahme favorisiert, sondern ein Joint Venture mit der Option, zu einem späteren Zeitpunkt den Anteil auszubauen. Ein ThyssenKrupp-Sprecher sagte: "Wir kommentieren Spekulationen grundsätzlich nicht." ThyssenKrupp stehe weiter dazu, dass eine Konsolidierung der Branche Sinn mache. Zuletzt hatte die Stahlsparte dem Unternehmen aus Essen immer größere Sorgen bereitet. Wie der gesamten Branche machen Thyssenkrupp Überkapazitäten, Preisdruck und Billigimporte aus China zu schaffen.

Erst am Mittwoch hatte Tata mitgeteilt, sich vollständig aus Großbritannien zurückzuziehen. Seitdem hatten Fusionsfantasien die Stahlbranche beflügelt. Seit Dienstag sind die Aktien von ThyssenKrupp um rund fünfzehn Prozent gestiegen. „ThyssenKrupp und Tata werden als die beste Lösung in Europa gesehen, produktseitig und regional“, kommentierte Analyst Schlamp.

Die Spekulationen auf eine Kooperation haben die Aktien von ThyssenKrupp am Freitag beflügelt. Die Papiere schossen bis zu 5,8 Prozent nach oben auf ein Vier-Monats-Hoch von 19,32 Euro. Damit waren sie einziger Gewinner im Leitindex Dax, der 1,7 Prozent verlor. Im Sog dessen zogen auch Salzgitter an, die rund ein Prozent zulegten.

"Das Stahlgeschäft in Europa ist für Thyssen immer noch ein Klotz am Bein, ein Joint Venture wäre eine gute Lösung", sagte ein Händler. „Vielleicht trennen sie sich ja irgendwann auch komplett davon und konzentrieren sich auf ihre Wachstumstreiber, das wäre auf jeden Fall positiv.“ Auch DZ-Bank-Analyst Dirk Schlamp rechnet damit, dass ThyssenKrupp mittel- bis langfristig einen kompletten Ausstieg aus dem Stahlgeschäft anstreben dürfte.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag zum Handelsstart mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Europäische Unternehmen sehen düstere Aussichten in China
10.05.2024

Die jährliche Geschäftsklimaumfrage der EU-Handelskammer in Peking zeigt, dass europäische Unternehmen ihre Wachstumschancen in China so...

DWN
Technologie
Technologie Lithium-Abbau in Deutschland: BGR-Forscher starten Tiefenförderung in der Lüneburger Heide
10.05.2024

Der Weg zu einer nachhaltigen Elektromobilität führt möglicherweise durch die Lüneburger Heide: Die Die Bundesanstalt für...

DWN
Finanzen
Finanzen Genomsequenzierung: Investieren in die personalisierte Medizin der Zukunft
09.05.2024

Genomsequenzierung, Gentherapie, personalisierte Medizin: Die Medizin- und Pharma-Industrie steht vor einem Wendepunkt. Gleichzeitig sind...