Politik

Frankreich: Ausschreitungen bei Demos gegen Regierung

In Frankreich haben am Samstag hunderttausende gegen die Pläne der Regierung demonstriert, mit denen der Arbeitsmarkt reformiert werden soll. In mehreren Städten kam es zu heftigen Auseinandersetzungen mit der Polizei.
10.04.2016 00:43
Lesezeit: 1 min

In Frankreich ist es am Samstag bei Protesten gegen die geplante Arbeitsmarktreform zu Krawallen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. In Paris und Rennes, wo es die heftigsten Auseinandersetzungen gab, wurden nach Behördenangaben 17 Menschen festgenommen. Mindestens sieben Polizisten seien verletzt worden. Auch in Nantes kam es zu gewaltsamen Protesten. Landesweit hätten rund 120.000 Menschen demonstriert, teilte das Innenministerium mit. Zu den Kundgebungen hatten die Gewerkschaften aufgerufen. Sie befürchten durch die vorgesehene Arbeitsmarktreform mehr Entlassungen und schlechtere Arbeitsbedingungen. Die Regierung will den Unternehmen unter anderem bei den Arbeitszeiten mehr Flexibilität verschaffen.

Es war der mittlerweile sechste Tag der Proteste gegen die Reformpläne der Regierung. Ihren Höhepunkt hatten die Kundgebungen am 31. März, als nach Angaben der Veranstalter im ganzen Land 1,2 Millionen Menschen ihrem Unmut Luft machten.

Frankreich leidet seit längerem unter einer Arbeitslosigkeit von über zehn Prozent. Präsident Francois Hollande hat erklärt, er werde sich Mitte 2017 nur dann erneut um das Präsidentenamt bewerben, wenn die Arbeitslosigkeit deutlich sinke. Hollande kämpft mit schlechten Umfragewerten und hat die geplanten Reformen bereits abgeschwächt. Aktuell hätte Hollande keine Chance, in die Stichwahl um die Präsidentschaft einzuziehen. Für den ersten Durchgang sehen die Umfragen den Front National von Marine Le Pen vorne.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...