Politik

Nato hält Großmanöver in Niedersachsen und Bremen ab

Die Nato, die Bundeswehr und etliche EU-Staaten haben ein Großmanöver in Niedersachsen und Bremen gestartet. Geübt wird die Verlegung von Truppen. Die Nato sieht Russland als Gefahr an und will ihre Präsenz in Osteuropa verstärken.
11.04.2016 16:26
Lesezeit: 1 min

Soldaten der Bundeswehr und zahlreicher anderer Armeen aus Nato- und EU-Ländern haben am Montag mit einer großangelegten Truppenverlegungsübung in Niedersachsen und Bremen begonnen. Dies teilte ein Sprecher des Kommandos Streitkräftebasis in Garlstedt mit. Es handelt sich um eines der größten derartigen Manöver der Bundeswehr seit Jahrzehnten.

Die Soldaten üben nach Angaben der Bundeswehr komplexe logistische und taktische Abläufe bei der Verlegung von Truppen auf dem Luft-, See- und Landweg in ein fiktives Operationsgebiet. An dem rund zweiwöchigen Manöver namens "Joint Derby 16" beteiligen sich mehr als 2000 Soldaten aus zwölf Nationen mit insgesamt rund 450 Militärfahrzeugen.

Die Bundeswehr stellt dabei mit etwa 800 Soldaten das größte Kontingent. Beteiligt sind ferner zahlreiche Soldaten aus den Niederlanden, Österreich, Tschechien und Luxemburg sowie Experten vieler anderer Streitkräfte, darunter der USA, Spaniens und Ungarns.

In den kommenden Tagen stehen zunächst Computersimulationsübungen an der Logistikschule der Bundeswehr im niedersächsischen Garlstedt an, wo ein fiktives Logistik-Hauptquartier eingerichtet wurde. Ab Freitag beginnt dann der reale Manöverteil. Die Soldaten fliegen mit Transportflugzeugen auf den Flugplatz Nordholz ein und fahren von dort unter anderem nach Bremerhaven, wo sie ihre auf Transportschiffe verladenen Einsatzfahrzeuge abholen.

Mit diesen fahren sie anschließend weiter nach Garlstedt, wo sich sämtliche Fahrzeuge, die übrige Ausrüstung und alle Übungsteilnehmern versammeln.

Abschließend sollen sie sich dann als Kolonne geschlossen in den fiktiven Einsatzgebiet bewegen. Nach Angaben der Bundeswehr dauerten die Vorbereitungen für die komplexe Übung mehr als zwei Jahre.

Das Manöver geht zudem nahtlos in die sich anschließende Militärübung "European Spirit" über, bei dem Teile der sogenannten Schnellen Eingreifkräfte der EU, die EU-Battlegroups, ihre Fähigkeiten proben und für den multinationalen Einsatz zertifiziert werden sollen. Deutschland, die Niederlande, Österreich, Tschechien, Irland, Kroatien und Luxemburg stellen in der zweiten Jahreshälfte gemeinsam die Truppen für die aktuelle Battlegroup.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.