Politik

Francois Hollande hat kaum noch Rückhalt bei den Franzosen

Die Zustimmung der Franzosen für Präsident Hollande ist auf sehr tiefe Werte gesunken. Ein erneuter Antritt bei den Wahlen im kommenden Jahr ist unter den gegebenen Umständen faktisch aussichtslos. Besonders die hohe Arbeitslosigkeit ist Hollande zum Verhängnis geworden.
15.04.2016 01:33
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Frankreichs Staatschef François Hollande verharrt rund ein Jahr vor der Präsidentenwahl in einem beispiellosen Umfragetief, wie AFP meldet. Demzufolge wollen drei Viertel der Franzosen, dass Hollande auf eine Kandidatur im Frühjahr 2017 verzichtet, wie eine am Donnerstag in der Tageszeitung Le Parisien veröffentlichte Umfrage ergab. In einer anderen Umfrage für den TV-Sender BFMTV stellen 87 Prozent der Befragten Hollande eine schlechte Bilanz aus.

Der Sozialist ist angesichts von schleppendem Wirtschaftswachstum und Rekordarbeitslosigkeit so unbeliebt wie kein anderer Präsident vor ihm in Frankreichs jüngerer Geschichte. Der Rückhalt fehlt. Zuletzt gingen hunderttausende Menschen gegen seine Pläne für eine Lockerung des Arbeitsrechts auf die Straßen. Druck kommt außerdem von der Sozialprotestbewegung „Nuit debout“. Ende März musste der Präsident seine Pläne aufgeben, wegen terroristischer Straftaten verurteilte Franzosen ausbürgern zu können.

Hollande hat nach eigenen Angaben noch nicht entschieden, ob er sich zur Wiederwahl stellt. Er wolle am Jahresende beschließen, ob er im nächsten Jahr ein neues Mandat anstreben werde, sagte er dem TV-Sender France 2 am Donnerstag auf die Frage nach einem Zeitpunkt. „Meine Politik bringt Ergebnisse hervor und wird noch mehr hervorbringen“, fügte er hinzu. Der Sozialist hatte zuletzt verkündet, er wolle 2017 nicht mehr bei den Präsidentschaftswahlen antreten, falls Erfolge im Kampf gegen die hohe Erwerbslosigkeit ausblieben.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Keine Stromsteuersenkung für Verbraucher: "Fatales Signal"
03.07.2025

Die Strompreise bleiben hoch, die Entlastung fällt kleiner aus als versprochen. Die Bundesregierung gerät unter Druck, denn viele Bürger...

DWN
Panorama
Panorama Spritpreis: Wie der Rakete-und-Feder-Effekt Verbraucher belastet
03.07.2025

Die Spritpreise steigen wie eine Rakete, fallen aber nur langsam wie eine Feder. Das Bundeskartellamt nimmt dieses Muster ins Visier und...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....

DWN
Panorama
Panorama EU-Klimapolitik: Soviel Spielraum lässt das 90-Prozent-Ziel
02.07.2025

Die EU-Kommission hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2040 sollen die Emissionen massiv sinken, ein großer Schritt Richtung...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...