Gemischtes

Generator macht Auto fast emissionsfrei

Lesezeit: 1 min
13.05.2016 07:47
Forscher des Fraunhofer Instituts erproben seit April auf hessischen Straßen den GEV/one. Die spezielle Technologie soll das Auto noch umweltfreundlicher machen als batteriebetriebene Fahrzeuge. Außerdem soll das Reichweitenproblem gelöst sein.
Generator macht Auto fast emissionsfrei
Der GEV/one emittiert weniger als 80 Gramm CO2 auf 100 Kilometer. (Foto: Fraunhofer LBF)
Foto: Anika Schwalbe

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

An eine Million elektrische Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen bis 2020 glaubt kaum einer mehr. Nichtsdestotrotz gehen die Entwicklungen in Sachen umweltfreundlichere Autos weiter. Mitarbeiter des Fraunhofer Instituts für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF haben ein Auto entwickelt, dass eine noch bessere Umweltbilanz als die bisherigen Elektroautos haben soll. Denn nicht jeder Strom aus der Ladestation bzw. aus der Steckdose kommt von Erneuerbaren Energien. Seit April ist der GEV/one nun in Hessen auf Testfahrt.

GEV/one steht für generator-elektrisches Versuchsfahrzeug. Den Wissenschaftlern zufolge nutzt es ausschließlich alternative Kraftstoffe und unterscheitet die „jetzigen und künftigen CO2-Emissionsgrenzwerte deutlich“. Das Fraunhofer-Auto ist mit einem Einzylinder-Motor ausgestattet und kann seine benötigte elektrische Energie selbst erzeugen. Ein Erdgasmotor und ein elektrischer Generator sorgen dafür, dass dem GEV/one nicht die Puste ausgeht.

Sollte auch mal schnell eine überdurchschnittliche Leistung (Beschleunigung) notwendig sein, steht zudem noch ein 10 Kilowatt-Lithium-Eisenphosphat-Akkumulator zur Verfügung. Damit kann auch die Bremsenergie aufgenommen werden. Für Autobahnstrecken mit einem Tempo von 120 Kilometer pro Stunde und mehr wird ebenfalls auf die Batterie zurückgegriffen. „Beim Betrieb des Erdgasmotors entstehen 20 Prozent weniger CO2-Emissionen als bei Benzinern sowie deutlich verringerte NOx- bzw. HC-Emissionen“, so die Wissenschaftler. Auf 100 Kilometer emittiert das Fahrzeug nach eigenen Angaben weniger als 80 Gramm CO2.

Die Energiebilanz des Fahrzeugs sei damit „grüner“ als die von batterieelektrischen Fahrzeugen und habe mit überschüssigem Strom aus der Windenergie sowie Power-to-Gas Anlagen sogar die Perspektive für eine komplett CO2-neutrale Mobilität.

Der Generator hat neben der guten Emissionsbilanz auch noch einen weiteren Vorteil. Dank ihm ist die Reichweite des Fahrzeugs nicht begrenzt. Eine gute Ladestationen-Infrastruktur ist nicht notwendig. „Wir kombinieren in intelligenter Weise vorhandene Technologien zu einem neuen Fahrzeugkonzept und heben damit einige der fundamentalen ‚Nachteile‘ der Elektromobilität auf“, so Rüdiger Heim, Bereichsleiter Systemzuverlässigkeit im Fraunhofer LBF.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...